Uli Hoeneß macht sich Gedanken über die Zukunft des Fußballs.

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Berlin – Nach Ansicht von Uli Hoeneß wird die Welt des Fußballs nach dem ungewissen Ende der weltweiten Coronavirus-Pandemie eine völlig andere sein. "Man kann es nicht vorschreiben, aber 100-Millionen-Euro-Transfers kann ich mir in der nächsten Zeit nicht vorstellen", sagte der langjährige Präsident des FC Bayern München dem "Kicker" vom Donnerstag.

"Die Transfersummen werden fallen"

"Die Transfersummen werden fallen, die Beträge werden sich in den kommenden zwei, drei Jahren nicht mehr auf dem bisherigen Niveau bewegen können", meinte der 68-Jährige. "Es wird sehr wahrscheinlich eine neue Fußballwelt geben."

Die künftige Entwicklung auch im Spielplan der Bundesliga sei zwar derzeit ungewiss. Hoeneß sagte aber: "Auch Spiele ohne Zuschauer garantieren die Verteilung der Fernseh-Gelder, und wenn das klappt, gibt es für 2019/20 kein existenzielles Problem." Falls es bis Weihnachten jedoch keine Spiele geben sollte, so Hoeneß, dann sei "die Existenzgrundlage der gesamten Liga bedroht".

Leipzig: Leere Ränge sekundär

Im Bestreben, die Saison in der Bundesliga noch zu Ende zu spielen, wären für RB Leipzigs Sportdirektor Markus Krösche leere Rängen sekundär. "Geisterspiele sind nicht schön, aber – Stand heute und wohl auch im Mai – nicht zu verhindern", sagte der 39-Jährige der "Leipziger Volkszeitung".

Alle großen europäischen Ligen eine das Ziel, die Spielzeit zu Ende zu bringen. "Ob mit oder ohne Zuschauer ist in diesem Kontext ausnahmsweise zweitrangig", betonte Krösche. Mindestens bis zum 30. April soll in der Bundesliga auf Empfehlung der Deutschen Fußball-Liga nicht gespielt werden. Beschlossen werden muss das allerdings erst noch durch die Mitgliederversammlung der 36 Klubs der ersten und zweiten Liga am 31. März. (APA, 26.3.2020)