Die OÖ. Theater und Orchester GmbH (TOG) wird 659 Mitarbeiter des Landestheaters Linz und des Bruckner Orchesters mit 1. April zur Kurzarbeit anmelden.

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Linz/Traun – Die Auswirkungen des Coronavirus auf den Kulturbetrieb sind massiv. Das
Linzer Landestheater und das Theater Phönix melden einen Großteil ihrer
Mitarbeiter ab 1. April für Kurzarbeit an. Bis wann der Shutdown noch
dauern werde, sei derzeit nicht absehbar, hieß es von den oö.
Kultureinrichtungen und Veranstaltern bei einem APA-Rundruf. Man bereite
sich auf mehrere Szenarien vor. Die Regierung hat das Veranstaltungsverbot zuletzt bis 13. April verlängert. Dem Linzer Landestheater bringt jeder Corona-bedingt spielfreie Monat rund eine Million Euro Verlust. Die beiden Häuser Schauspielhaus und Musiktheater – stehen mit Ausnahme von ein paar wenige Personen, wie etwa Portier und Haustechnik, leer.

Die OÖ. Theater und Orchester GmbH (TOG) wird 659 Mitarbeiter des Landestheaters Linz und des Bruckner Orchesters mit 1. April zur Kurzarbeit anmelden. Auch das Linzer Theater Phönix wird voraussichtlich ab diesem Datum seine 27 Mitarbeiter für drei Monate in Kurzarbeit schicken. Beim Landestheater und dem Brucknerorchester seien "sämtliche Dienstnehmer, die rechtlich von Kurzarbeit umfasst sind", betroffen, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung. Insgesamt sind an den Häusern 850 Personen angestellt, 150 weitere haben Gastverträge.

Was die Wiederaufnahme des Spielbetriebs anbelangt, arbeite man aktuell an
unterschiedlichsten Szenarien, so Intendant Hermann Schneider. Bei der
optimistischen Variante werde nach Ostern mit dem Proben- und ab Ende April
mit dem Spielbetrieb begonnen. Das zweite Szenario rechnet mit einem
weiteren Monat Verzögerung und der Worts Case sieht einen Neubeginn erst
mit nächster Spielzeit im Herbst vor. Das Programm dafür wäre bereits
fertig. Man versuche jetzt den Kollateralschaden für 2020/21 so gering wie
möglich zu halten. Wie die kommende Spielzeit wirklich ausschaut, könne man
aktuell noch nicht sagen und ändere sich beinahe stündlich: "Bis eine
Produktion auf die Bühne kommt, gibt es von der Kostümschneiderei bis hin
zu den Spielproben viele Schritte, und diese werden in den drei Szenarien
alle durchdacht."

Vorbereitung auf unterschiedliche Szenarien

Ähnlich wird im Linzer Theater Phönix geplant: Laut Plan A kann man ab Mai
wieder spielen. Plan B beschäftigt sich damit, dass erst nach der
Sommerpause wieder Veranstaltungen durchgeführt werden dürfen. Dass es
bereits ab 13. April wieder losgehen könnte, sieht Geschäftsführerin Romana
Staufer-Hutter "mit großem Fragezeichen". Sie wünscht sich daher von der
Politik Klarheit für Veranstalter, inwieweit das Verbot über die aktuelle
Frist hinausgehen werde: "Das kann natürlich nur mit Vorbehalt geschehen,
aber das würde uns unglaublich weiterhelfen."

Bis Juni habe das Theater Phönix rund 90.000 Euro Verlust aufgrund der
abgesagten Vorstellungen. Derzeit werde Kurzarbeit ab 1. April vorbereitet.
Voraussichtlich werde diese für alle 27 Mitarbeiter beantragt. Es sei aber
noch nicht ganz klar, wie der Bund die Unterstützung für Betriebe, die
subventioniert werden, regle: "Wir wissen nicht, ob wir AMS-Förderung
beziehen können oder etwas für unseren Erlösentgang bekommen – eines
brauchen wir jedenfalls." (APA, 26.3.2020)