Das ambitionierte Projekt des Youtubers "PippensFTS" ruft alle fähigen und willigen "Minecraft"-Fans dazu auf, die virtuelle Erde gemeinsam zu vervollständigen.

Foto: Youtube/PippenFTS

Minecraft ist ein Phänomen, das seit Mai 2009 Millionen Menschen weltweit begeistert. Mit über 180 Millionen verkauften Exemplaren ist es neben Tetris das meistverkaufte Spiel aller Zeiten. Spieler bauten beispielsweise Gemälde des Künstlers Bob Ross, ganz Hogwarts aus Harry Potter oder Tolkiens Mittelerde von Herr der Ringe im Klotz-Universum nach.

Nachbau der Erde

Youtuber "PippenFTS" hat ein weiteres, sehr ambitioniertes Projekt vorgestellt. Sein aktuellstes Video beschreibt ein schönes Vorhaben: gemeinsam mit allen fähigen, gewillten Minecraft-Enthusiasten die Erde im Maßstab 1:1 – also Originalgröße – nachbauen.

PippenFTS

Echtzeitdaten herangezogen

Durch die Mod "Terra 1 to 1" lässt sich im Spiel die gesamte Erde erforschen. Die Mod bedient sich dabei Google Maps und anderer geografischer Karten, kombiniert diese und setzt sie in eine Minecraft-Karte um. Echtzeitdaten von Höhenangaben, Straßen, Klimadaten und Bodenbeschaffenheit werden verwendet, um eine möglichst genaue Replikation der Erdkugel in Minecraft nachzubauen. Jeder Block ist ein Meter Gehweg. Die sogenannte "Cubic Chunks"-Mod hebt die Höhenbeschränkung von 255 Minecraft-Blöcken auf.

Sind die Mods einmal installiert und gestartet, kann man sich mithilfe beliebiger Google-Maps-Koordinaten direkt zur Minecraft-Variante des Ortes teleportieren lassen. Städte, Ortschaften oder generell durch menschenhand Geschaffenes sucht man freilich erst einmal vergebens.

(Fast) jeder kann mitmachen

"PippenFTS" rief in seinem Video dazu auf, diese Minecraft-Version der Erde zu bebauen. Wer mitmachen möchte, soll sich die Mods installieren und ein Foto eines realen Ortes der Wahl nachbauen und anschließend ein Video oder Screenshots übermitteln.

Sollten die Moderatoren zufrieden sein, wird man im "Build the Earth (1:1 Scale)"-Discordserver zum "Erbauer" befördert und bekommt Zugang zum Sprachchat der eigenen Region. Die nachkonstruierten Sehenswürdigkeiten und Orte sollen gesammelt und schließlich auf einer Weltkarte vereinigt werden.

Zudem müssen Fehler aufgeräumt werden, die beim Import der Weltkarte in Minecraft entstanden sind. So fehlen bei manchen Bergen Schnee und Gletscherabschnitte, die trotz voranschreitenden Klimawandels noch vorhanden sind. Und die ägyptischen Pyramiden scheinen als eher unförmige Berge aus Tonerde auf.

Starke Resonanz

Der Plan scheint viel Anklang zu finden. Hochgeladen wurde das Video am 21. März und hat bereits knapp drei Millionen Aufrufe. "PippenFTS", der sich selbst an die Umsetzung seiner Heimatstadt Seattle macht, hat kaum mit so einer positiven Resonanz gerechnet.

So schrieb er vor kurzem unter seinem Video: "Die Discord-Resonanz ist verrückt. Das Projekt ist in vollem Gange, und es sieht so aus, als wäre es realisierbar." Finanzieren will er die benötigten Server aus der eigenen Tasche, durch Paypal-Spenden und durch Patreon-Mitgliedschaften. (Konstantin Emminger, 27.3.2020)