Die Russen Anatoli Iwanischin und Iwan Wagner und der Nasa-Astronaut Christopher Cassidy befinden sich in Isolation. Am 9. April sollen sie zur ISS fliegen.

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Moskau/Darmstadt – Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos sieht die Rückkehr dreier Raumfahrer von der Internationalen Raumstation (ISS) zur Erde trotz der Corona-Pandemie nicht in Gefahr. "Eine Verschiebung des Rückfluges wäre nicht zweckmäßig", teilte die Behörde der Staatsagentur Ria Nowosti zufolge mit.

Einschränkungen und Schutzmaßnahmen

Zwar gebe es in Kasachstan, wo die Besatzung am 17. April landen soll, einige Einschränkungen wegen des Sars-CoV-2-Virus. Doch es werde daran gearbeitet, dieses Problem zu lösen. Details wurden nicht genannt. Zur Erde zurückkehren sollen dann die US-Raumfahrer Andrew Morgan und Jessica Meir sowie der Kosmonaut Oleg Skripotschka.

Bereits für den geplanten nächsten Start zur ISS am 9. April gelten besondere Schutzmaßnahmen. Die Russen Anatoli Iwanischin und Iwan Wagner sowie der Nasa-Astronaut Christopher Cassidy sind in kompletter Isolation, um den Flug nicht zu gefährden.

Esa fährt Satelliten-Missionskontrolle weiter herunter

Die Europäische Weltraumorganisation (Esa) hat unterdessen das Personal für die Missionskontrolle in Darmstadt wegen der Infektion eines Mitarbeiters mit dem Sars-CoV-2-Virus weiter reduziert. Durchschnittlich 30 der insgesamt 900 Mitarbeiter würden derzeit noch im Kontrollzentrum arbeiten, sagte der stellvertretende Esoc-Leiter Paolo Ferri.

Bei vier Satelliten seien Instrumente abgeschaltet worden. Auch Tests an der erst kürzlich gestarteten Sonnenmission Solar Orbiter seien eingestellt worden. Grund für die Vorsicht ist auch der nahende Erdvorbeiflug der Merkur-Sonde Bepi Colombo, für den Experten im Zentrum gebraucht würden.

"Die Gesundheit unserer Kolleginnen und Kollegen hat für uns die höchste Priorität", sagte der Esa-Direktor für den Missionsbetrieb, Rolf Densing. Aus diesem Grund würden die Aktivitäten für einige wissenschaftliche Missionen reduziert. Die Esa steuert von Darmstadt aus 21 Raumfahrzeuge. (red, APA, 27.3.2020)