Der ORF steckt seine Starmoderatoren in Corona-Sicherungshaft. Armin schickt uns ein Foto von seinem Notbett aus dem schwedischen Einrichtungshaus, das offenbar von boshaften nordischen Fabelwesen entworfen wurde ( Modell "Trollsömn"). Nadja muss in die Gemeinschaftsdusche; das heißt "öffentlich-rechtlich" etwas weit auslegen. Beides im abgeriegelten Bereich des ORF-Zentrums, wo Lagerkoller schon zu normalen Zeiten nicht selten ist.

Ihr Opfer sei gewürdigt – ehrlich. Wir anderen im Medienbusiness sind zwar auch in Quarantäne, aber wenigstens zu Hause. Bei den Video-Redaktionskonferenzen kann man erkennen, dass praktisch kein STANDARD-Journalist ohne Bücherwand lebt. Zeitung für Leser, von Lesern, eh klar (auch online). Hie und da kommen Kids zur Mama ins Bild und tun so, als wüssten sie nicht genau, dass sie "auf Sendung" sind. Im Sinne der Transparenz und Offenlegung stellen manche ihre Bügelwäsche dar. Es tut gut, manchmal schmunzeln zu können.

So sehr die Instagramisierung der Welt oft nervt, die Kommunikation im Netz macht einiges leichter. Man kann freilich einigen beim Durchdrehen live zusehen – siehe unter "Wut-Posting von Ex-ORF-Lady", die statt Heimquarantäne "lieber in Freiheit sterben" will. Soll man sich auch nicht drüber lustig machen, unsere Resilienz (ein schönes Wort) wird noch genug auf die Probe gestellt werden. (Hans Rauscher, 26.3.2020)