Grafik: Kino VOD Club

Obwohl die Kinos im Land aufgrund des Coronavirus ihre Tore geschlossen haben und auch die internationale Branche mit Startverschiebungen reagiert, muss man keineswegs auf cineastischen Genuss verzichten – es fällt eben nur der Rahmen kleiner aus. Nachfolgend wie jeden Freitag "Filmtipps für die Couch", die bequem von Zuhause aus gesehen werden können:

International dominieren im Onlinefilmgeschäft die großen Player wie Netflix, Amazon Prime oder das neue Disney+. Der österreichische Film hingegen spielt bei den Streaminggiganten noch nicht einmal in der zweiten Reihe eine nennenswerte Rolle. Anders sieht das bei Anbietern wie der ORF-Video-on-Demand Plattform Flimmit aus – oder dem Konkurrenzprodukt unter dem Markennamen Kino VOD Club.

Kooperation

Unter diesem Titel hat sich Österreichs Kinobranche 2017 verbündet, um den heimischen Film ins Streamingzeitalter zu heben – und nicht zuletzt, um sich selbst einen neuen Finanzierungsweg zu öffnen. Mittlerweile hat man rund 350, primär österreichische Kinofilme verschiedenster Couleur im Angebot. Dabei ist der Filmfreund nicht zwingend seiner eigenen Suchfreude überlassen, gibt es doch auch kuratierte Bereiche von Filmemachern wie Gregor Schmidinger und Pia Hierzegger oder Festivalgrößen wie Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber von der Diagonale, die Werke empfehlen.

Abrufbar ist der VOD Club immer direkt über die Homepages von Kinobetreibern, welche das Tool kostenlos in ihren Internetauftritt einbinden können. Einen eigenen Internetauftritt im engeren Sinne hat der VOD Club nicht. Er wird stattdessen immer direkt im eigenen Branding von den Kinos inkorporiert. Mittlerweile nehmen 41 Programmkinos aus acht Bundesländern (mit Ausnahme Tirols) teil.

Preise

Dort stehen die Filme nach Ablauf einer halbjährlichen Sperrfrist ab Kinostart zur Verfügung und können für den Einzelpreis von 4,90 Euro für 48 Stunden gestreamt werden. Die Einnahmen werden zwischen Kinos, Rechteinhabern und der Plattform selbst gedrittelt.

Dezidiert an die Arthausliebhaber und die Freunde von Filmklassikern richtet sich indes die im Vorjahr am deutschsprachigen Markt gestartete LaCinetek. Die Kooperation zwischen der französischen Cinematheque des Realisateurs und der Deutschen Kinemathek ist als europäische Video-On-Demand-Plattform auf die Leinwandperlen des 20. Jahrhunderts spezialisiert. Davon hat man momentan gut 1.500 Werke im Angebot.

In Zeiten des gesellschaftlichen Stillstandes dank Corona hat man nun die Preise halbiert. Bezahlt wird nun entweder für das Ausleihen (zwischen 1,50 und 2 Euro) oder das Kaufen sprich Download eines Films (für 4 Euro). Und wie der Kino VOD Club wartet auch LaCinetek mit 64 Filmemachern als Kuratoren auf. Zu den Cinephilen, die ihre Lieblingswerke auf der Internetseite vorstellen, gehören etwa die Regisseure Wim Wenders, Maren Ade und Aki Kaurismäki. (APA, 27.03.2020)