Ignaz Semmelweis arbeitete im Wiener Allgemeinem Krankenhaus Mitte des 19. Jahrhunderts.

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Hände waschen, Hände waschen ... In letzter Zeit reden wir viel darüber – und waschen hoffentlich auch alle fleißig. Das Wissen über die Bedeutung und die Wichtigkeit sauberer Hände verdanken wir dem Arzt Ignaz Semmelweis. Er wurde vor über 200 Jahren in Ungarn geboren und arbeitete im Allgemeinen Krankenhaus in Wien. Hier bemerkte er, dass sich die Ärzte selten oder nie die Hände wuschen. Viele von ihnen sezierten Leichen und führten dann Operationen durch oder halfen Frauen bei der Geburt.

HYGIENE

Damals starben viele Frauen kurz nach der Geburt am sogenannten Kindbettfieber. Semmelweis vermutete, dass diese Krankheit mit dem Schmutz auf den Händen der Ärzte zusammenhing. Er bestand darauf, dass sich jeder Arzt vor einer Untersuchung die Hände mit Chlorwasser waschen musste. Mit den neuen Vorschriften sanken auch die Infektionen bei den jungen Müttern, sie und ihre Babys blieben gesund.

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IGNORANZ

Doch die Kollegen des jungen Arztes waren von seiner Entdeckung nicht begeistert und bezeichnet sie als "Unfug". Sie beschwerten sich über die aggressive Chlorkalklösung, die schlecht für ihre Haut war. Erst Jahrzehnte nach Semmelweis’ Tod wurde seine Theorie bestätigt, und das Händewaschen und andere Hygienevorschriften setzten sich in allen Spitälern der Welt durch. (os, 27.3.2020)