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Auch Yoga-Studios sind, wie die meisten Betriebe, von den COVID-19 Maßnahmen betroffen. Kurse werden teilweise online abgehalten.

Foto: Reuters

Der Yoga-Unterricht in der Corona-Krise unterscheidet sich stark vom Normalzustand, wie bei jedem anderen Betrieb auch. Die Studios sind leer, die Musik nicht vorhanden und der Lehrer führt die Posen inmitten von Couch und Fernseher vor. Die Aufnahme übernimmt der Laptop.

Yoga-Kurse wanderten ins Internet. US-Lehrer und Lehrerinnen halten oftmals ihre Einheiten via Teleworkings-Software, wie beispielsweise Zoom, ab. Einerseits um einen gewissen Grad an Normalität während der angeordneten COVID-19 Maßnahmen zu gewährleisten, andererseits um ihre Existenz zu bewahren, wie aus einem "The Verge" Bericht hervorgeht.

Bewahrung einer gewissen Routine

"Wir haben unser gesamtes Einkommen verloren" sagte Katie Baki, eine Yoga-Lehrerin aus Los Angeles, in einem Interview mit "The Verge". "Die Möglichkeit, dem durch Spenden entgegenzuwirken, hilft nicht nur meiner Klasse", sagt sie, "sondern auch um mir etwas Einkommen zu sichern, weil ich gerade alles verloren hab."

Das Studio, in dem sie arbeitete, musste vorerst schließen. Sie begann relativ schnell spendenbasierte Yoga-Einheiten abzuhalten. Mit Zoom hatte sie in ihrem vorherigen Beruf schon gearbeitet und ihr gefiel die Tatsache, dass sie ihre Einheiten aufzeichnen und die Teilnehmer via Webcam sehen kann, sofern sie diese aktivieren.

Manche Yoga-Lehrer und Lehrerinnen senden ihren Kursteilnehmern eine Spotify-Playlist, um bei jedem Zuhause eine ähnliche Atmosphäre zu schaffen. Haushaltsgegenstände können die sonst verwendeten Hilfsmittel ersetzen, wie beispielsweise ein gerolltes Handtuch, das als Nackenrolle umfunktioniert wird.

Einheiten wirken intimer

Auch wenn diese Einheiten mit Studio-Stunden nicht vergleichbar sind, wirken sie intimer: Teilnehmer tragen teilweise Pyjamas, Kinder und Haustiere laufen durchs Bild.

"Für mich bedeuten die Interaktionen mit den Familien und Kindern sehr viel," sagte Katie Stoeckeler, Yoga-Lehrerin und Besitzern des New Yorker Studios Peace in Piermont, mit dem Hauptfokus auf Yoga-Einheiten mit Kindern. Stoeckeler hat während ihrer Kurse das Handy bei sich. Alle Teilnehmer können ihr so Fragen und Anregungen schicken, ein hin und her zwischen Matte und Computer würde die Einheit stören. Andere beantworten etwaige Fragen erst nach der Einheit oder zwischen auszuführenden Posen, oder schlicht und einfach per Mail.

Publikum vorhanden

Die Yoga-Lehrerinnen und Lehrer behaupten, kein Problem zu haben, ein Publikum zu finden. Baki erzählt von weggezogenen Teilnehmern, die wieder teilnehmen können und neuen Kunden. Stoeckeler hält all ihre Klassen derzeit online ab. Mundpropaganda hilft den Lehrerinnen und Lehrern: Die Teilnehmer posten auf Instagram und verlinken die Kursleiter.

Abos und Vimeo

Das Studio Sky Ting begann schon im November, seine Einheiten teilweise online anzubieten. Über die Feiertage stieg laut den Betreibern die Anzahl der Abos. Da Zoom ein Teilnehmerlimit hat, verwendet Sky Ting Vimeo für Live-Streams. Die Kursleiter können zwar ihre Klasse nicht sehen, aber wesentlich mehr Menschen erreichen.

Krissy Jones und Betreiberin Chloe Kernaghan behauptett, dass knapp 2000 Leute teilgenommen haben. Auch wenn sich die Schüler untereinander nicht sehen können, laut Jones machen Freunde während der Einheit untereinander Zoom-Calls. "Derzeit ist es wichtig. seinen Körper zu bewegen" sagte Kernaghan.

Der Hauptkonkurrent der kleinen Studios sind Yoga Video-on-Demand Anbieter wie Glo. Sie haben wesentlich mehr Content und bieten diesen meist billiger an. Firmen wie CorePower Yoga und Tonal bieten ihre voraufgenommenen Yoga-Videos derzeit sogar kostenfrei an. (emko, 27.03.2020)