Bleibt David Alaba weiter bei den Bayern oder zieht es ihn gar nach Spanien?

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München – Während sich David Alaba dieser Tage in sozialen Netzwerken als Klavierspieler oder Bibelleser präsentiert, beschäftigt die Zukunft des 27-Jährigen die Fans des FC Bayern München. Der ÖFB-Teamspieler hat laut Medienberichten mit Pini Zahavi einen neuen Starberater an seiner Seite. Der Israeli soll seine Kontakte nach Spanien ausspielen.

Kontakt zu Real Madrid

Wieder einmal werden Barcelona und Real Madrid als Interessenten genannt. Während die Katalanen wohl wenig realistisch sind, könnte der Kontakt nach Madrid via Zahavi besser sein. Der 76-Jährige versuchte vor zwei Jahren mit Robert Lewandowski bereits einmal einen Bayern-Spieler zu den Königlichen zu lotsen. Der Transfer scheiterte damals am Bayern-Veto.

Fakt ist, dass Alabas Vertrag bei den Münchnern, zu denen er als 16-Jähriger gewechselt ist, 2021 ausläuft. Über seine Zukunft ließ er sich in den vergangenen Monaten wenig entlocken. Die Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung samt Gehaltserhöhung scheinen zu stocken – auch aufgrund der Corona-Krise, wie der "Kicker" zuletzt mutmaßte.

So könnten die Verantwortlichen derzeit keine Verrücktheiten eingehen. Das Fachmagazin schrieb: "Wenn einer nicht will", heiße es, "dann muss er halt gehen." Alaba spielte im Frühjahr fast ausschließlich links in der Innenverteidigung. Diesen Part könnte auf lange Sicht auch der diese Saison verletzungsgeplagte Lucas Hernandez (24) einnehmen. Links außen ist Alphonso Davies (19) derzeit gesetzt.

Glaubt man diversen Berichten, sollen die Bayern schon versucht haben, Alaba zu versilbern. Demnach wurde die Idee geboren, dass er als Teil eines Tauschgeschäfts um Wunschstürmer Leroy Sane (24) zu Manchester City geht. Alaba und auch Zahavi sollen laut "Kicker" nicht begeistert gewesen sein. Die Premier League gilt nicht unbedingt als Alabas Wunschziel. Außerdem hat ManCity von der Uefa eine zweijährige Europacup-Sperre ausgefasst.

Ehemaliger Sportjournalist mit Verhandlungsgeschick

Mit Zahavi, den Vater George Alaba seit längerem kennt, hat David Alaba jedenfalls einen Mann an der Seite, der für sein Verhandlungsgeschick bekannt ist. Er verschaffte Lewandowski bei dessen Vertragsverlängerung im Vorjahr ein Spitzengehalt. Der ehemalige Sportjournalist ist kein im Rampenlicht stehender Spielerberater und agiert zumeist im Hintergrund. Er soll auch bei Neymars 222 Millionen Euro schwerem Wechsel vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain im Sommer 2017 eine treibende Kraft gewesen sein. Erstmals in Erscheinung trat er, als er 2003 eine zentrale Rolle bei der Übernahme von Chelsea durch Roman Abramowitsch spielte. Den Russen hatte er fünf Jahre davor kennengelernt.

Dementi von Rummenigge

FC-Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat Medienberichte über einen angedachten Weggang von Alaba noch am Freitag dementiert. "Wie ich gehört habe, kursieren gerade Gerüchte, dass wir David Alaba gerne im Tausch gegen Leroy Sane an Manchester City abgeben wollen würden. Dazu sage ich klar und deutlich: Das ist Grimms Märchen und hat nichts mit der Realität zu tun." Das sagte Rummenigge dem "Münchner Merkur" und der "tz". Sane galt im Sommer 2019 als Wunschspieler der Bayern, riss sich dann aber das Kreuzband. Es wird spekuliert, dass die Münchner den DFB-Star nun diesen Sommer verpflichten wollen.

Rummenigge aber behauptete, dass neue Spieler aktuell nicht unter Vertrag genommen werden. "Keiner weiß heute genau, wie sich die Corona-Krise in den kommenden Wochen und Monaten noch weiter auf den Fußball auswirken wird. Daher haben wir das Thema Neuzugänge erst einmal auf 'Hold' gestellt", sagte er. Zudem glaubt der 64-Jährige, dass die teils extrem hohen Ablösesummen und Spielergehälter durch die Folgen der Krise "von allen Vereinen in ganz Europa neu überprüft werden".

Verhandelt würde derzeit nur mit Profis, deren Verträge nach der kommenden Saison auslaufen: Das sind neben Alaba noch Kapitän Manuel Neuer, Thomas Müller, Jerome Boateng, Javi Martinez, Thiago und die beiden Ersatztorhüter Sven Ullreich und Ron-Thorben Hoffmann. (APA, 27.3.2020)