Das Burgenland sucht dringend Ersatz für grenzpendelnde Pflegekräfte.

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Die faktische Grenzsperre Ungarns – auch Pendler müssen ab Freitag in eine 14-tägige Quarantäne – ist für das burgenländische Gesundheitswesen eine ziemliche Herausforderung. Soziallandesrat Christian Illedits (SPÖ) appellierte an die Heimbetreiber, ausländische Pflegekräfte zu bitten, in Österreich zu bleiben. Ehemalige Mitarbeiter im Gesundheitsbereich werden ersucht, temporär Heime und die mobile Krankenpflege zu unterstützen.

Das Land stelle, so Illedits, kostenlos Quartiere zur Verfügung. Auch an Bonifikationen werde gedacht. "Jede einzelne Pflegekraft, die wir im Burgenland halten können, ist nun wichtiger denn je."

Pflegekrise

Alle, die im Gesundheitsbereich tätig waren und eine Ausbildung oder ein Diplom im Bereich Pflegefachassistenz oder Pflegeassistenz haben, seien aufgerufen, sich zu melden.

Rund 1.200 Personen arbeiten in burgenländischen Altenwohn- und Pflegeheimen und der Hauskrankenpflege. Darunter befänden sich rund 300 ausländische Arbeitnehmer, 201 aus Ungarn. Auch die 24-Stunden-Betreuung ist betroffen. Zahlreiche Betreuerinnen kommen aus Ungarn, Rumänien, der Slowakei, Kroatien und Slowenien.

Alarmierte Spitäler

Auch in Burgenlands Spitälern herrschte am Freitag Alarm. Man habe sich aber, sagt Leo Szemeliker, Sprecher der Spitalsholding, schon länger auf dieses Szenario vorbereitet. Ärzten und Pflegern werden Quartiere zur Verfügung gestellt. Zusagen, das Angebot anzunehmen, seien schon einige da.

"Wir haben auch angeboten, die Familien unterzubringen. Aber das ist natürlich komplizierter." Nun werde auch ein neuer Dienstplan auf die Beine gestellt, der 14-tägige Turnusse ermögliche. (APA, wei, 27.3.2020)