"Ich bin's, dein Fernseher" erinnerte Österreichs TV- und Radiopublikum seit mehr als eineinhalb Jahrzehnten daran, doch bitte GIS zu bezahlen. Nun lässt die ORF-Tochter Gebührenzahlerinnen und Gebührenzahler erklären, wofür das gut ist, Motto: "Mein Beitrag zahlt sich aus." Die Kampagne der Wiener Agentur Donnerwetterblitz startet gerade.

3,36 Millionen Gebührenzahler

Ein 33-jähriger Sozialpädagoge, eine Krankenschwester und Fotografin, eine junge Steinmetzin aus dem Pongau, ein Landwirt und Laienschauspieler, eine 80-jährige Pensionistin und ein Beamter aus Wien erklären in der ersten Phase der Kampagne, was ihnen wichtig ist – stellvertretend für 3,36 Millionen Gebührenzahlerinnen und -zahler sowie 300.000 von den Gebühren befreite Menschen.

"Ich hab dem Mundl sein Bier bezahlt"

Zum Beispiel so: "Ich halte die unabhängige Berichterstattung hoch", "Ich zeige die packendsten Filme ohne Unterbrechung", "Ich bin für Sondersendungen jederzeit gerüstet" oder auch "Ich hab dem Mundl sein Bier bezahlt". Die GIS und mit ihr der ORF sagt daraufhin über eine Off-Sprecherin: "Danke für Ihren Beitrag, der all das erst möglich macht."

Und so sieht das in Bild und Ton aus:

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"Zeigen klar die Notwendigkeit der Programmentgelte auf"

Printsujets der neuen GIS-Kampagne sehen etwa so aus.
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In den Aussagen der GIS-Zahlerinnen und -Zahler spiegle sich die ganze Bandbreite des öffentlich-rechtlichen Angebotes, erklärt GIS-Geschäftsführer Harald Kräuter die Kampagne. Neben der unabhängigen Berichterstattung seien für die Menschen gerade in unsicheren Zeiten auch spannende Dokumentationen, Sport in allen Facetten sowie viele Stunden Unterhaltung und Kultur wichtig. Kräuter mit Blick auf die Corona-Ausnahmesituation: "Als wir die Kampagne letztes Jahr entwickelt haben, konnten wir nicht ahnen, dass die Aussagen durch die Krise so an Tagesaktualität gewinnen würden. Und wie klar sie die Notwendigkeit der Programmentgelte aufzeigen."

Das Motto der GIS laute seit langem "Informieren statt kontrollieren", erklärt der Geschäftsführer der ORF-Tochter. Das habe sich bewährt, zeige nicht zuletzt der höchste Stand an Gebührenhaushalten – derzeit sind es laut GIS 3,66 Millionen, davon 300.000 befreit, 2001 waren es 2,66 Millionen.

"Nach dem Warum das Wofür"

Kräuter: "Wir gehen nun den nächsten Schritt und spiegeln unseren Kundinnen und Kunden zurück, was sie alles mit ihrer Rundfunkgebühr ermöglichen." Nach dem Warum der Beitragszahlung stehe nun das Wofür im Mittelpunkt: "Es geht dabei um weit mehr als einen persönlichen Nutzen. Es geht, und das zeigt sich gerade in Krisenzeiten besonders deutlich, um einen gesamtgesellschaftlichen Mehrwert." In der Verantwortung der GIS liege es, dies zu ermöglichen.

Kräuter erklärt dazu per Aussendung: "Es ist letztlich ein Geben und Zurückgeben. Der Bund etwa mit der Filmförderung, die Länder auf ganz unterschiedliche Weise und der ORF mit seinen Angeboten; alle drei geben ganz viel an die Gebührenzahlerinnen und Gebührenzahler zurück. Wir sind die verbindende Servicestelle dazwischen."

931 Millionen Euro pro Jahr

Die GIS hob 2019 nach eigenen Angaben 931 Millionen Euro ein. Das Geld geht etwa zu zwei Dritteln an den ORF (das sogenannte Programmentgelt), den Rest bekommen Bund und sieben von neun Bundesländern (Oberösterreich und Vorarlberg verzichten auf Landesabgaben auf die ORF-Programmentgelte).

Wer bekam 2019 wie viel Geld von der GIS?

  • 612 Millionen Euro Programmentgelt gingen laut GIS an den ORF (im ORF-Budget stehen rund 640 Millionen Euro).
  • 139,8 Millionen Euro gingen als Rundfunkgebühren, Kunstförderungsbeitrag, Steuern an den Bund.
  • 148,2 Millionen Euro gingen (in Summe) über Landesabgaben an Wien, Niederösterreich, das Burgenland, die Steiermark, Kärnten, Salzburg und Tirol.

(fid, 29.3.2020)