Mit diesem Sujet ruft Vorarlberg Freiwillige zur Mithilfe auf.

Foto: vorarlberg.at

Quer durch Österreich werden nun Notspitäler errichtet. Oder sind bereits, wie in Wien, errichtet worden. Die Betten sind schnell aufgestellt. Aber – so sagt es der Sprecher der burgenländischen Spitalsholding Krages, Leo Szemeliker – "es nützt das beste Spitalsbett nichts, wenn das Personal fehlt". Einige Bundesländer haben deshalb damit begonnen, aktiv Freiwillige zu suchen: Ärzte, Menschen aus anderen Gesundheitsbereichen, aber auch insgesamt helfende Hände.

Burgenland

Das Burgenland, bislang das am wenigsten betroffene Bundesland, ist nun auch mit stark steigenden Infiziertenzahlen konfrontiert. Zwei Notspitäler sind errichtet worden: eins in Eisenstadt, eines in einer Rehabilitationseinrichtung in Bad Tatzmannsdorf. Noch sei die Suche nach zusätzlichen Kräften eine Vorsichtmaßnahme. Aber, so Robert Maurer von den Barmherzigen Brüder in Eisenstadt: "Wir müssen die mögliche Situation, dass es zu Kapazitätsengpässen kommt, mitdenken und wollen darauf vorbereitet sein."

www.krages.at

Wien

Wien hat schon frühzeitig damit begonnen, sich vorzubereiten. Die Messehalle wurde als Notspital hergerichtet. Man sucht zwar nicht aktiv nach Zusatzpersonal für Spitäler, aber Organisationen im sozialen und gesundheitlichen Bereich, die dringend Freiwillige suchen, und spontane Helfer will man miteinander vernetzen: Die Koordinierung läuft über die neue Online-Plattform "Soforthilfe Wien" der Einrichtung "Die Helfer Wiens".

Dort gibt es auch eine Vernetzung von Nachbarschaftshilfen sowie eine Jobbörse: Gesucht werden aktuell etwa Regaleinschlichter, Pflegeassistenten, diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger oder Notfallsanitäter.

www.diehelferwiens.at

Salzburg

In Salzburg sucht man noch medizinisches Personal für das Covid-Zusatzspital im Messezentrum und im Uniklinikum. "Die ersten Rückmeldungen der vergangenen Tage sind zufriedenstellend. Es gib eine hohe Bereitschaft zur freiwilligen Mitarbeit", sagt Paul Sungler, Geschäftsführer der Salzburger Landeskliniken. Trotzdem werden weiterhin Ärzte, Pfleger und Assistenz-Personal gesucht. Die Freiwilligen würden selbstverständlich entsprechend angestellt und bezahlt werden, betont Sungler.

Freilwillige Ärzte

Pflegerinnen und Pfleger

Assistenz-Personal

Vorarlberg

Auch Vorarlberg sucht nach zusätzlichen Kräften. "Wir suchen Gesundheitspersonal, das derzeit nicht oder nur teilweise in der Versorgung tätig ist sowie Helfer und Helferinnen für diverse Aufgabenbereiche", heißt es in dem Aufruf – Ärzte, Pflegepersonal, aber auch Menschen mit Heimhilfeausbildung.

www.vorarlberg.at/helfen

Tirol

In Tirol hat schon am 17. März der nunmehr etwas ins Gerede gekommene Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg "KrankenpflegerInnen, PflegefachassistentInnen, PflegeassistentInnen, Biomedizinische AnalytikerInnen und LaborassistentInnen", die gerade nicht aktiv tätig sind, um Unterstützung gebeten. Und zwar "für unsere Screening-Teams und die in Vorbereitung befindlichen Notkrankenstationen".

Darüber hinaus haben sich 400 Studenten der Med-Uni Innsbruck freiwillig gemeldet. Aktuell sind rund 20 davon schon im Einsatz, Tendenz steigend. Die Studenten können das teils auch als Praktika fürs Studium anrechnen lassen.

www.tirol.gv.at/covid19-screening

Kärnten

In Kärnten dagegen, so heißt es bei der Spitalsholding Kabeg, sei der Bedarf noch nicht dringlich: "Die Ausnahme bildet das Klinikum Klagenfurt, da hier zusätzliche Covid-Diensträder und Triagen eingeführt wurden." Sollte das nicht ausreichen, würde man karenzierte oder ausgeschiedene Ärzte und Pfleger für den regulären Betrieb aufrufen. Und aus der Krankenpflegeschule wurden bereits 24 Praktikanten rekrutiert.

Steiermark, Oberösterreich, Niederösterreich

Die Steiermark, heißt es aus der steirischen Spitalsholding, sei personell ausreichend aufgestellt. Und so ist das auch in Ober- und Niederösterreich. Dort arbeite man "in erster Linie mit unserem aktiven Personal", sagte Bernhard Jany, Sprecher der niederösterreichischen Landesgesundheitsagentur. Durch die Verschiebung nicht notwendiger Operationen seien Personalreserven gebildet worden.

Ab Montag sind zudem rund 20 Pflegeschülerinnen zur Unterstützung im Landesklinikum Amstetten im Einsatz. Dazu gebe es Zivildiener und Freiwillige, "die sich direkt bei uns gemeldet haben". Ein Lazarett wie jenes in der Messe Wien sei übrigens in Niederösterreich kein Thema. (rue, krud, mue, wei, ars, 29. 3. 2020)