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US-Präsident Donald Trump gebärdet sich, als hätte er Aspirin plus Penicillin erfunden.

Foto: Reuters

Donald Trump hat keinen guten Lauf. Monatelang hat das Politgenie im Weißen Haus in Sachen Corona alles verbockt, was zu verbocken war. Erst bezeichnete er das Virus als einen Häuslschmäh der Demokraten (eine sehr freie Übersetzung von "Hoax"), dann prophezeite er, Corona werde "wie ein Wunder" verschwinden, wenn es wärmer wird. Ein klassisches Wintervirus also.

Jetzt schaut es so aus, als sei Corona auch im Frühling putzmunter. Untergründig und seiner grotesken Hybris zum Trotz scheint Trump zu schwanen, dass seine Fehler ihn im November den Job kosten könnten.

Getarnte Wahlkampfshow

Daher setzt er auf seinen eigenen Hoax: Täglich wird eine als "Pressekonferenz" getarnte Wahlkampfshow geboten, bei der er sich mit bedeutungsschwerer Miene neben Epidemieexperten stellt und sich gebärdet, als hätte er Aspirin plus Penicillin erfunden. Ein Äskulap in Orange. Wäre es nicht so traurig, es wäre zum Lachen.

Dass jetzt just Trumps Leibsender Fox News eine Umfrage publiziert, wonach Joe Biden ihn derzeit haushoch besiegen würde, wird eine weitere Kaskade an "Pressekonferenzen" nach sich ziehen. Manche (liberalen) Medien wie MSNBC oder Washington Post fragen sich, ob sie noch die Plattform für Trumps Phantasmen spielen oder den Stecker ziehen und gar nicht mehr live berichten sollten. Dass so eine Mediendiskussion überhaupt ausbrechen konnte, dazu brauchte es in der Tat ein Genie wie Trump. (win, 29.3.2020)