Eine Zeitungsmarke weniger im Wochenend-Stadtbild: "Die Presse" stellt ihren Vertrieb über Selbstbedienungstaschen ein.

Foto: Harald Fidler

Die Selbstbedienungstaschen österreichischer Tageszeitungen prägen das Straßenbild österreichischer Städte, vor allem in Wien. Eine Zeitungsmarke wird künftig im Wochenend-Straßenbild fehlen: "Die Presse am Sonntag" hat in ihrer jüngsten Ausgabe angekündigt, auf diesen Vertriebsweg zu verzichten.

Eine Selbstbedienungstasche der "Presse am Sonntag".
Foto: Standard

"Die Presse am Sonntag können Sie künftig übrigens nicht mehr Selbstbedienungsaufstellern entnehmen", erklärte Christian Ultsch, Chefredakteur der Sonntagsausgabe, den Leserinnen und Lesern am Ende des Editiorials. Künftig gebe es die Ausgabe für den siebenten Tag nur noch im Abo.

Über Selbstbedienungstaschen – auch als "stummer Verkauf" bezeichnet – setzte "Die Presse" laut Österreichischer Auflagenkontrolle im Jahresschnitt 2019 etwas mehr als 20.000 Exemplare ab, im Abonnement gut 58.000 Exemplare.

Die Entnahmetaschen sind aber zugleich Werbeflächen im städtischen Raum für die Zeitungen. Die Laschen der Entnahmetaschen werden bisher von Zeitungsunternehmen auch für Werbung von Kunden genutzt.

Der SB-Vertrieb auch der "Presse" wurde von einer gemeinsamen Firma, einer Vertriebsfirma des "Presse"-Mutterkonzerns Styria und des STANDARD, der Connect724 GmbH organisiert. Sie gehört zu je 50 Prozent dem STANDARD und der Redmail Logistik & Zustellservice GmbH.

STANDARD am Wochenende weiterhin über SB-Taschen

DER STANDARD wird seine Wochenendausgabe weiterhin auch über SB-Taschen vertreiben, hieß es Sonntag auf Anfrage im Verlagsmanagement.

Die Media-Analyse wies dem STANDARD gerade für das Kalenderjahr 2019 eine Wochenendreichweite von 6,8 Prozent österreichweit mit seiner Samstagausgabe aus. Der "Presse am Sonntag" bescheinigte die große Studie über die Zeitungs- und Zeitschriftennutzung eine Wochenendreichweite von 4,3 Prozent. (fid, 30.3.2020)