Auch bei der Spanischen Grippe konnten Gesichtsmasken Menschenleben retten.

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Eine Pandemie richtet massiven wirtschaftlichen Schaden an, die Maßnahmen zu deren Eindämmung tun es nicht: Das ist die Botschaft einer aktuellen Studie von drei führenden US-Ökonomen über die Auswirkungen der Spanischen Grippe im Jahr 1918, die rund 50 Millionen Menschen weltweit das Leben gekostet hat.

Sergio Correia und Stephen Luck von der Federal Reserve, der amerikanischen Notenbank, und Emil Verner von der US-Universität MIT haben zahlreiche Städte in den USA verglichen, die zu unterschiedlichem Zeitpunkt und mit unterschiedlicher Konsequenz das öffentliche Leben eingeschränkt haben, ähnlich wie heute.

Dabei zeigt sich, dass das Ausmaß der Epidemie, das in den USA regional unterschiedlich war, und die Todeszahlen direkte Auswirkungen auf den Verlust von Arbeitsplätzen hatten – jene Städte allerdings, die mehr Tage nicht-pharmazeutische Maßnahmen (non-pharmaceutical interventions – NPIs) in Kraft hatten, deutlich besser abschnitten und sich bis zum Jahr 1919 wirtschaftlich schneller erholten.

"So weit NPIs ein Mittel sind, um die Wurzel des Problems, die Todesrate, anzugreifen, können sie auch die Wirtschaft retten", schreiben die Autoren. Es gebe daher keinen Zielkonflikt zwischen Gesundheit und Wirtschaft. (Eric Frey, 30.3.2020)