Zehn Semester studieren und auf einmal steht man selbst am Pult. Ein großer Teil der Lehre an österreichischen Universitäten wird von Doktoranden und PhD-Studierenden durchgeführt. Viele Arbeitsverträge mit den Bildungsinstitutionen sehen vor, dass Lehrveranstaltungen konzeptioniert, vorbereitet und durchgeführt werden müssen.

Natürlich sind in diese Prozesse auch immer erfahrene Professorinnen und Professoren eingebunden. Der direkte Umgang mit den Studierenden fällt allerdings zumeist auf die Schultern der Doktorandinnen und Doktoranden. Und der hat seine Tücken. Saß man vor wenigen Monaten noch selbst im Vorlesungssaal, muss man sich oft mit mehr oder minder interessierten Studierenden, Streits um die Notenvergabe und selbstbewussten Besserwissern plagen.

Wie geht man als neue Lehrende, als neuer Lehrender mit den vielleicht gleichaltrigen Studierenden um?
Foto: derstandard/www.corn.at Heribert CORN

Neue Herausforderungen

Diese Herausforderungen kennen alle Lehrenden. Allerdings werden Doktoranden am Ende ihres Vertrags fast ausschließlich an ihrem Erfolg in der Forschung gemessen. Lehre und der Umgang mit Studierenden kann Spaß machen und ist ein erfüllender Teil des akademischen Alltags, die Doktorwürde wird aber nicht für herausragende Lehre oder anhand von Sympathiepunkten bei Studenten verliehen. Es bleibt daher ein delikater Balanceakt, die Betreuungspflicht nicht zu vernachlässigen, ohne das wahre Ziel aus den Augen zu verlieren.

Das führt dazu, dass Doktoranden immer wieder vor der Wahl stehen: gute Lehre oder gute Forschung? Welche anderen Dilemma, Peinlichkeiten und Konflikte mit Studierenden entstehen könnt ihr in der neuen Folge des Desk Reject Podcast erfahren. (Philipp Becker, Alexander Staub, 1.4.2020)