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Gefangene IS-Mitglieder in einem kurdischen Gefängnis in Qamishli, Nordsyrien.

Foto: AP / Hussein Malla

Beirut – Kurdische Kräfte haben nach eigenen Angaben am Montag eine Meuterei von Häftlingen der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) in einem Gefängnis im Nordosten Syriens beendet. "Die Situation im Gefängnis ist vollständig unter Kontrolle", erklärten die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF).

Die Ghuiran-Haftanstalt in Hasaka, in der es am Sonntag zu einem Aufstand gekommen ist, untersteht den kurdisch-arabischen SDF-Milizen. "Inhaftierte IS-Terroristen" hätten es am Sonntag geschafft, die Türen ihrer Zellen aufzubrechen und die Kontrolle über das Erdgeschoß des Gefängnisses zu übernehmen, erklärten die kurdischen Kräfte. Kämpfer der SDF-Milizen hätten direkt eingegriffen, die Meuterei beendet und das Gefangenenlager gesichert.

Angaben einzelner SDF-Mitglieder, wonach auch Häftlinge entkamen, wiesen die kurdischen Kräfte zurück. "Es hat keine Flucht von Häftlingen stattgefunden", hieß es in der Erklärung.

Insgesamt 12.000 IS-Mitglieder inhaftiert

Auch die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigte das Ende der Meuterei und erklärte, vier Geflohene seien wieder zurück in der Haftanstalt. Die Meuterei sei von Kämpfern der IS-Miliz angezettelt worden. In dem Gefängnis seien insgesamt rund 5.000 Häftlinge untergebracht. Die Beobachtungsstelle ist in Großbritannien ansässig und stützt sich auf ein Netzwerk von Informanten vor Ort. Ihre Angaben lassen sich von unabhängiger Seite oft kaum überprüfen.

Die kurdisch dominierten SDF hatten in den vergangenen Jahren mit Unterstützung der internationalen Militärkoalition vom IS kontrollierte Gebiete in Syrien zurückerobert. Die Miliz hält nach eigenen Angaben insgesamt noch rund 12.000 IS-Mitglieder gefangen. Darunter sind diesen Angaben zufolge neben Syrern und Irakern auch 2.500 bis 3.000 Jihadisten aus rund 50 anderen Staaten. (APA, 30.3.2020)