Wann haben Sie das letzte Mal den Umfang eines Kreises berechnet? Über das Phanerozoikum nachgedacht oder die Present Perfect Simple benutzt? Tja. Ich hatte in den letzten drei Tagen das zweifelhafte Vergnügen.

Aber gut. Wenn wir es positiv betrachten wollen, dann steht nach zwei Wochen ohne regulären Unterricht immerhin fest, dass wir alle viel zu lernen haben. Die Kinder. Die Lehrer. Die Eltern. Und obwohl manches nach 14 Tagen Homeschooling-Experiment tatsächlich schon etwas besser klappt – rund läuft die Sache bei den meisten Familien nach wie vor nicht.

Die Sache mit der Selbstorganisation

Die Lehrer müssen kurzfristig Lernmaterial zusammenstellen und dafür sorgen, dass es ohne große Erklärungen an die Schüler kommt. Eine Blaupause, wie das zu funktionieren hat, gibt es nicht, alles ist ... nun: Learning by doing. Die Eltern mutieren neben ihrer eigentlichen Arbeit und in einer ohnedies anspruchsvollen Situation zu Nachhilfelehrern, ihr Stress potenziert sich. Die meisten Sachen hat man längst erfolgreich verdrängt und muss sie sich nun erneut anlernen, ehe man sie dem Nachwuchs am Küchentisch (zumindest ansatzweise) erklären kann. Noch schlimmer ist es für Alleinerziehende oder Familien, denen das Wissen oder die sprachlichen Voraussetzungen fehlen, um ihre Kinder jetzt zu unterrichten und zu fördern.

Und die Kinder? Die müssen lernen, wie sie sich ohne schulischen Kontext den Stoff anlernen und selbst organisieren sollen. Doch gerade Letzteres lässt die meisten Eltern verzweifeln. "Was musst du heute abgeben?" – "Häää, woher soll ICH das wissen ...?" – Dialoge, die vielen bekannt vorkommen werden.

Ist ja auch nicht ganz so simpel, die Sache mit der Selbstorganisation. Einige wenige Lehrer stellen tagelang keine Aufgaben, sind auch nicht erreichbar (immerhin posten sie auf Instagram Fotos von ihrem Hochbeet, es dürfte ihnen also gut gehen). Andere mailen quasi täglich neue Aufgaben, andere laden sie auf Plattformen wie Moodle hoch oder kommunizieren über den Messenger Schoolfox.

Planung und Struktur für zu Hause

Bis wann muss was wie und wo abgegeben werden? Keinen Plan, die Infos muss man sich über alle Kommunikationskanäle hinweg zusammenfischen. Englisch bis morgen, bitte Unterlagen einscannen und direkt mailen. Biologie hat Zeit bis übernächste Woche, dann bitte bis 20 Uhr auf Moodle hochladen. Und Musik? Äh. Was war da noch mal der Stoff?

Für alle, die (so wie etliche Eltern in der STANDARD-Redaktion) ein wenig mehr Struktur und Übersichtlichkeit in die Planung der Schularbeiten und Abgaben bringen und nicht selber mit Excel oder auf Papier Pläne basteln wollen, gibt es hier den STANDARD-Aufgabenplaner zum Download.

In den Planer kann man (oder besser noch: das Kind) eintragen, wo die Unterlagen liegen, was die Aufgabenstellung ist und bis wann man den Kram auf welcher Plattform hochladen oder über welchen Kanal man sie abgeben muss. Erledigt? Haken in die Checkboxen.

Den STANDARD-Aufgabenplaner hier kostenlos als PDF runterladen und ausdrucken:

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Foto: derSTANDARD