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Die australische Casey-Station im östlichen Teil der Antarktis lieferte im Jänner besorgniserregende Daten.

Foto: Reuters/AUSTRALIAN ANTARCTIC DIVISION

Außergewöhnliche Wärme in der Antarktis bereitet Wissenschaftern sorgen. Angesichts einer im Jänner erstmals an der Casey-Forschungsstation in der Ostantarktis gemessen Hitzewelle, warnten die Experten vor drastischen Folgen für regionale und globale Ökosysteme. Vergleichbare Hitzewellen seien bisher selten in der Antarktis gemessen worden.

Als Hitzewellen bezeichnen Forscher gewöhnlich eine Aneinanderreihung von mindestens drei Tagen mit extrem hohen Temperaturen. Auch auf der Antarktischen Halbinsel seien Rekordtemperaturen festgestellt worden, hieß es in einem am Montag im Fachmagazin "Global Change Biology" veröffentlichten Bericht. Die Autoren sind Forscher mehrer australischer Universitäten sowie der Australian Antarctic Division der Regierung.

Weitreichende Folgen

An der Casey-Station wurden Ende Jänner – im antarktischen Sommer – an drei Tagen Extreme bei den Höchst- und Tiefstwerten aufgezeichnet. Während die Temperaturen im Minimum jeweils über Null Grad blieben, wurde es am 24. Jänner in der Spitze bis zu 9,2 Grad Celsius warm. Dieses Temperaturmaximum sei fast sieben Grad wärmer als der durchschnittliche Höchstwert an der Station in den vergangenen 31 Jahren.

Die Wissenschafter gehen davon aus, dass abnorm warme Sommer eine Vielzahl von biologischen Auswirkungen haben werden, die noch gar nicht alle abgeschätzt werden können. Der Klimawandel beeinflusse selbst die entlegensten Gebiete des Planeten. Was in der Antarktis passiere, habe Auswirkungen etwa auf Ozeanströmungen und damit auf das Klima in vielen Erdregionen, schreiben die Autoren. (red, APA, 31.1.2020)