Foto: Fischer Tor

Simon Stålenhag: "Tales from the Loop"

Kindheitserinnerungen an ein Zeitalter, das es nie gab: Simon Stålenhag zeichnet in seinem fantastischen Bildband ein alternatives Schweden der 80er Jahre, in dem die Kids in einer Landschaft voller Riesenroboter und fremdartigem Techno-Schrott spielen – während ein gigantischer Teilchenbeschleuniger für "Gödelpulse" und andere Überraschungseffekte sorgt. Amazon hat daraus gerade eine TV-Serie gemacht!

Mehr

Foto: William Morrow

Sean Adams: "The Heap"

Und noch ein Wunderwerk menschlicher Ingenieursgabe: Los Verticalés, ein 500 Stockwerke hohes Wohngebäude; leider bereits eingestürzt. Hauptfigur Orville gräbt in den Trümmern nach seinem verschütteten Bruder und wird dabei mit gar seltsamen Machenschaften konfrontiert. Unter anderem bekommt er es mit den skurrilsten Schurken seit langem zu tun: einem Geheimbund skrupelloser Stimmenimitatoren ...

Mehr

Foto: Golkonda

Tade Thompson: "Rosewater"

Wer braucht Kabel, wenn es auch Pilzfäden tun? Außerirdische sind auf der Erde gelandet und haben jede Menge "Xenoformen" freigesetzt – darunter auch solche, die ein mentales Netz zwischen den Menschen erschaffen haben, eine Art Cyberspace 2.0. Manipulieren können diese Verbindungen aber nur "Empfänger" wie der Nigerianer Kaaro, der sich widerwillig zwischen Geheimdienstaktivitäten und einer Alien-Invasion wiederfindet.

Mehr

Foto: Hutchinson

Andrew Hunter Murray: "The Last Day"

Die Erde hat aufgehört, sich zu drehen, und zerfällt nun an ihrem letzten, ewig währenden Tag in eine glühendheiße Sonnen- und eine tiefgefrorene Schattenseite. Großbritannien hatte pures Glück, in der lebensrettenden Zwielichtzone dazwischen zu landen, verteidigt dieses Privileg aber mit allen Mitteln. Eine in mehrfacher Hinsicht düstere Zukunftsvision ganz im Stil von John Lanchesters gesellschaftlicher Dystopie "Die Mauer".

Mehr

Foto: Heyne

Rob Hart: "Der Store"

Während Amazon-Mitarbeiter für bessere Arbeitsbedingungen demonstrieren, malt Rob Hart das gruselige Bild einer Steigerungsform an die Wand. Cloud ist eine Art Super-Amazon der nahen Zukunft und hat sich zu einem Staat im Staat entwickelt – genauer gesagt zu einer Dystopie Orwell'scher Prägung. Konzern- statt Staatsmacht: Die Welt hat sich seit "1984" weitergedreht.

Mehr

Foto: Atlantis

Frank W. Haubold: "Dämonenstadt"

Ein Schriftsteller macht sich in die Stadt seiner Jugend auf, wo zu DDR-Zeiten ein schweres Verbrechen begangen und anschließend vertuscht wurde. Die Aufarbeitung der Vergangenheit erfolgt aber nicht allein durch kriminologische Recherche – in Form einer rachsüchtigen Wiedergängerin greift auch das Übernatürliche ins Spiel mit ein. Und zwar mit aller Härte.

Mehr

Foto: Knaur

Madeleine Puljic: "Zweite Heimat"

Pioniere brechen zum Mars auf, um dort eine erste Kolonie zu gründen. Doch werden sie am Zielort schon von Außerirdischen erwartet. Die erweisen sich als reichlich borniert und stellen der Menschheit die gefürchtete alte Frage: Seid ihr reif genug, um in unsere Kreise aufgenommen zu werden, oder sollen wir euch in die Steinzeit zurückbomben?

Mehr

Foto: Luzifer

William Meikle: "Operation Arktis"

Ungezieferbeseitigung im großen Stil: Mit diesem Band startet eine auf Non-Stop-Action angelegte Serie um eine Spezialeinheit, die um den Globus jettet, um kryptozoologische Bedrohungen zu bekämpfen. In "Operation Arktis" sind dies riesige Asseln, die aus dem Meer steigen und alles zerfleischen, was nicht bei drei hinter Stahlbeton ist. Ekelfaktor garantiert.

Mehr

Foto: Heyne

Dennis E. Taylor: "Die Singularitätsfalle"

Ivan ist der neue "Bob". Dennis E. Taylor bleibt seiner Erfolgsformel treu und lässt einen Durchschnittstypen zum Helden werden. Der heißt diesmal Ivan Pritchard, wird durch eine außerirdische Infektion in einen Mann aus Chrom verwandelt, erfährt von einem großen galaktischen Krieg und wird vielleicht noch zum Retter der Menschheit werden.

Mehr

Foto: Ooligan Press

Matt Tompkins: "Odsburg"

Willkommen in Odsburg, Washington! Einer Stadt, in der ähnlich seltsame Dinge vorgehen wie in Night Vale, Twin Peaks, Wayward Pines, Eureka oder Castle Rock. Ihre Bewohner wollen uns jedoch nicht unterhalten, sie bitten um unser Mitgefühl. Matt Tompkins' Buch ist eine Sammlung von Mini-Psychogrammen, die man am besten nur in kleinen Dosen genießt.

Mehr

Und jetzt wird es langsam spannend. Material für eine weitere Rundschau habe ich noch gesichert. Dann allerdings erlöschen langsam die Lichter, wenn die Corona-Lähmung nicht beizeiten endet. Einige Bücher, die ursprünglich für das Frühlingsprogramm der Verlage vorgesehen waren, wurden bereits auf Spätsommer oder Herbst geschoben, es dräut eine Lücke. – Aber gut, ein Schritt nach dem anderen. Der nächste führt uns im Mai erst einmal auf den Mars (und zwar in Begleitung von Sherlock Holmes!), zudem fiebern wir mit der vermutlich letzten Angehörigen der menschlichen Spezies mit, wenn sie sich im Weltraum allein unter Aliens durchschlagen muss. (Josefson, 4. 4. 2020)