Iva, 14

Iva liebt Bücher.
Foto: Anna Breit

Ich bin eine absolute Leseratte. Ich mag Klassiker, Biografien, Abenteuergeschichten, im Moment lese ich Der große Gatsby. Weil meine Eltern getrennt sind, wandern meine Bücher regelmäßig in schweren Rucksäcken von einem Zimmer zum anderen. Irgendwann habe ich wie meine Freunde die Bücher nach Farben sortiert. Wenn ich zu Hause bin, bin ich gern in meinem Zimmer. Das Bild gibt übrigens meine Quarantänesituation ganz gut wieder. Das Online-Learning ist anstrengend, aber ich telefoniere viel über Facetime mit Freunden. Und mehr Zeit zum Lesen habe ich auch.

Hao-Cheng, 18

Hao-Cheng findet das unfreiwillige Zuhausesein gar nicht so schlimm.
Foto: Anna Breit

Mein Zimmer erinnert an das Zuhause des Disney-Roboters Wall-e. Er wohnt mit seinen gesammelten Schätzen in einem Truck. Was ich an meinem Zimmer mag? Den Blick nach draußen, wenn sich das Licht auf dem Fenster unseres Nachbarn reflektiert: urschön! Den Zettel am Fenster hat mir eine Buddhistin geschrieben: Darauf steht, dass die Buddha-Natur in jedem von uns liegt. Normalerweise bin ich selten zu Hause, als Tänzer verbringe ich viel Zeit im Studio. Das unfreiwillige Zuhausesein ist gar nicht so schlimm. In meinem Zimmer komme ich zur Ruhe und bin jetzt viel produktiver.

Lilli, 16

Lilli bleibt während der Quarantäne bei ihrer Mutter.
Foto: Anna Breit

Auf dem Bild hinter mir ist ein Bergpanorama zu sehen. Das hat die Vormieterin an die Wand geklebt. Ich hab’s hängen lassen, weil es mich an die Natur und an früher erinnert. Die Familie meines Vaters besitzt einige Häuser in den Bergen, da waren wir früher öfter. Mein Zimmer repräsentiert mich, weil ich es so gestalten kann, wie ich möchte. Die Kleiderstange zum Beispiel steht da, weil ich Spaß an Mode habe und gern herzeige, was ich anziehe. Da meine Eltern geschieden sind, wechsele ich normalerweise wöchentlich die Wohnung. Jetzt während der Quarantäne bleibe ich bei meiner Mutter.

Joshua, 20

Kater Leopold leistet Joshua während der Quarantäne Gesellschaft.
Foto: Anna Breit

Auf dem Porträt sieht man mich und unseren Kater Leopold. Seit ihn meine Familie vor drei Jahren adoptiert hat, ist er mein bester Freund und darf auch manchmal mit ins Bett. Die Wände habe ich mit acht Jahren rot und gelb gemalt, über dem Schreibtisch hängt eine Flagge meiner Lieblingsband Twenty One Pilots. Die habe ich nach ihrem Konzert in der Stadthalle gekauft. Ich bin gern mit meinen Freunden unterwegs. Weil das gerade nicht geht, halte ich mit ihnen über die App Houseparty Kontakt. Ich schätze, dass ich mein Zimmer nicht teilen muss – das stelle ich mir momentan anstrengend vor.

Rosa, 14

Wenn Rosa Trubel möchte, wechselt sie von ihrem Zimmer in die Küche.
Foto: Anna Breit

Unsere Katze hat eigentlich keinen wirklichen Namen, wir nennen sie aber alle Mausi. Hinter mir steht ein Kleiderständer: Mode interessiert mich nicht übermäßig, Secondhand-Sachen aber mag ich. Im Moment verbringe ich hier in meinem Zimmer ziemlich viel Zeit, zum Beispiel zum Lernen. Wenn ich Trubel um mich herum haben will, wechsle ich einfach in unsere Küche, da ist immer was los. (Anne Feldkamp, RONDO, 3.4.2020)