Der ORF nimmt in der Corona-Krise das vom AMS angebotene Kurzarbeitszeitmodell in Anspruch.

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Der ORF nimmt die vom AMS unterstützte Kurzarbeit zur Überbrückung der wirtschaftlichen Corona-Krise in Anspruch. Rückwirkend mit April werde Kurzarbeit auf Basis des von den Sozialpartnern verhandelten Modells eingeführt, bestätigt der ORF auf Anfrage.

Welche Abteilungen davon in welchem Ausmaß betroffen sind, wird derzeit geprüft und im Rahmen einer Betriebsvereinbarung mit dem Betriebsrat festgelegt. Geplant sind zwei Stufen, das heißt die Reduktion auf 50 bzw. zehn Prozent der Normalarbeitszeit. Der ORF informierte die Belegschaft Mittwochnachmittag von dem Vorhaben. Die Bereichsleiter wurden aufgefordert, bis Donnerstag Vorschläge an die Geschäftsführung zu übermitteln. Bis nächste Woche sollen Details ausverhandelt sein.

Die Werbeerträge würden seit Mitte März weit unter Plan liegen. Dies werde sich für die Dauer der Maßnahmen auch in den nächsten Monaten fortsetzen und möglicherweise, durch die nun einsetzende Rezession, auch für das gesamte restliche Jahr ein deutliches Minus bringen, informierte Generaldirektor Alexander Wrabetz die Belegschaft per Mail. Mit der nun massiv zunehmenden Arbeitslosigkeit würden sich auch die Erträge aus dem Programmentgelt auf Grund der damit steigenden Gebührenbefreiungen reduzieren. Insgesamt sei aus derzeitiger Sicht heuer mit einem Einnahmenrückgang von zumindest 50 Millionen Euro zu rechnen.

Der ORF beschäftigt rund 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an elf Standorten in ganz Österreich und 16 in aller Welt.

Information nicht betroffen

Nicht betroffen sind demnach Bereiche, die derzeit besonders intensiv tätig sind, wie zum Beispiel die Information. Infrage kommt Kurzarbeit hingegen für Abteilungen, die viel über Veranstaltungen berichten, etwa in Kultur und Sport.

Kurzarbeit trefft ebenso die Marketingtöchter OMC und OLM, auch hier wiederum sollen jene Abteilungen reduzieren, die besonders mit Veranstaltungen befasst sind: Eventmarketing oder Radiokulturhaus etwa. (red, 1.4.2020)