Dafür, dass eigentlich die Frühjahrssaison begonnen hat, sind Wiens Straßen derzeit ausgesprochen menschenleer. Denn die Coronavirus-bedingten Ausgangsbeschränkungen sorgen dafür, dass die allermeisten Menschen nur noch für dringende Besorgungen länger das Haus verlassen.

Einen solchen erwischte nun auch eine Mitarbeiterin von oe24 bei einem Kurzinterview auf den Geisterstraßen der Stadt, dokumentiert die Twitteruserin "ana_nym". Der Herr mit Camo-Mütze, Brille und Schnauzbart gelangt gerade zu Berühmtheit in der österreichischen Twitter-Sphäre.

"Mei Bier is net deppat!"

Den Regierungsanordnungen steht er positiv gegenüber, und dementsprechend freut er sich, dass kaum jemand draußen unterwegs ist. "Die Leut' sollen eh daheim bleiben", meint der Mann. Nachsatz: "Aber i muaß was einkaufen. I muaß aussa." Auf Nachfrage verrät er auch, welches wichtige Bedarfsgut bei ihm zur Neige gegangen ist. Er braucht Nachschub eines Getränks, das für manche inoffiziell den Status eines Grundnahrungsmittels besitzt. Oder in seinen verzweifelten Worten: "Bier! Des scheiß Bier!"

Die Twitter-Reaktionen auf den Ausschnitt fallen großteils begeistert aus. "Niemand kann so schön 'scheiß Bier sagen wie die Wiener*innen", meint ein Beobachter. "Mei Bier is net deppat!", zitiert ein anderer die heimische TV-Kultfigur "Mundl". "[Oh mein Gott], habe gleichen Bart und gleiches Problem", fühlt sich ein anderer aus der Seele gesprochen.

Unmut über Parksperre und Schokohasen statt WC-Papier

Es ist nicht die einzige lustige Beobachtung aus Wien. Journalist Martin Panholzer hat eine Entdeckung am Rande des Augartens festgehalten. Die regierungsseitig beschlossene, vorübergehende Schließung der Bundesgärten ist offenbar nicht nur der Stadtregierung ein Dorn im Auge. Auch ein Anwohner der Grünfläche ist sauer und hat auf einem Infoschild per Zettel eine eindeutige Forderung deponiert: "Sperrts auf, es Heisl."

Überhaupt sind soziale Medien derzeit eine Fundgrube für humoristische Beobachtungen und andere Dinge, die unterhaltsame Abwechslung in die triste Corona-Meldungslage bringen. In Deutschland macht etwa derzeit ein Foto aus einem Rewe-Supermarkt die Runde. In Regalen, wo eigentlich Toilettenpapier stehen sollte, stehen dort in Reih und Glied massenweise Schokoladen-Osterhasen. Der Anbieter wollte wohl "Fotos von leeren Klopapierregalen vermeiden" und sei daher "kreativ" geworden, mutmaßt "Octodontidae". Rund 9.000 Likes hat das Foto bislang erhalten.

Welche Beobachtungen aus dem Pandemie-Alltag lassen Sie Ausgangsbeschränkungen und schlechte Nachrichten für einen Moment vergessen? Posten Sie Ihre Highlights im Forum! (gpi, 2.4.2020)