Zack, zack, zack zuhause arbeiten, als wäre Homeoffice die Filiale der Firma? Schlechte Idee.

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Führung ist ein Dienstleistungsjob. Nicht fürs Ego, sondern fürs Team und die Firma. Und es geht zuallererst um Beziehungen. Damit haben sich viele Menschen in Cheffunktion schon vor Corona schwergetan, wie Umfragen zur Zufriedenheit mit den Vorgesetzten zeigten.

Jetzt wird es allerdings kritisch in Teams, die teilweise ins Homeoffice beordert wurden, teilweise am Betriebsstandort dienen, teilweise bereits gekündigt unter Ausgangssperre stehen. Homeoffice heißt aktuell unter oft absurden Bedingungen neue Anforderungen zu erfüllen. Im Betrieb ist die Hölle los. Ehemalige Kollegen gehen zu Hause im Kreis.

Womit haben sich Führungskräfte zuallererst zu beschäftigen? Mit den Beziehungen zu ihren Leuten. Mit der Einsicht, dass Homeoffice keine Filiale der Firma auf dem "gemütlichen" Privatsofa ist. Mit allen Aspekten der Ängste und Befürchtungen, mit Überforderungen, mit Nichtverstehen. Damit, so gut es geht, Nähe und Geborgenheit zu vermitteln – unter Einsatz von sehr viel Zeit, gutem Zuhören und ehrlichen Antworten. Das kann auch heißen, einmal zu sagen: "Ich weiß es nicht, mir geht es auch so." (Karin Bauer, 3.4.2020)