Frettchen könnten einmal mehr in der medizinischen Forschung zum Einsatz kommen – diesmal wäre er dringender denn je.
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Berlin – Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der deutschen Ostseeinsel Riems hat eine Reihe von Tierarten daraufhin getestet, wie gut sie sich als Modellorganismen für die Forschung zum Coronavirus eignen würden. Nach solch einem Tiermodell, das die Infektion des Menschen widerspiegelt, werde derzeit weltweit dringend gesucht. Mit der kompletten Auswertung aller Versuchsreihen sei zwar erst Anfang Mai zu rechnen, einige Ergebnisse stehen aber schon jetzt fest.

Hühner und Schweine scheiden den deutschen Forschern zufolge aus. Empfänglich für das Virus Sars-CoV-2 zeigten sich hingegen Flughunde und Frettchen. "Die Tiere vermehrten das Virus hauptsächlich in den oberen Bereichen des Atmungstraktes, zeigten dabei aber keine Krankheitssymptome", teilte das Institut mit.

Frettchen – die etwas leichter zu beschaffen wären als Flughunde – könnten also als Modelltiere für die Infektion des Menschen mit dem neuartigen Coronavirus und zur Erprobung von Impfstoffen oder Medikamenten eingesetzt werden. Die kleinen Marder, die domestizierte Form des Iltis, gelten bereits bei anderen Atemwegs-Infektionen, insbesondere durch Grippeviren, als ein gutes Modell für den Menschen. Die Tiere lassen sich einer Institutssprecherin zufolge effizient mit SARS-CoV-2 infizieren, vermehren das Virus gut und übertragen es auf Artgenossen. (red, APA, 2. 4. 2020)