Illustration: Fatih Aydogdu

Darf ich in der Stadt jetzt auf der Straße spielen?

Sieht ganz gut aus, dass du demnächst zumindest auf der Straße spazieren gehen kannst. Die Gehsteige sind nämlich oft viel zu schmal. Wie schnell das dann tatsächlich möglich ist? Keine Ahnung, sorry! In Wien hatten es die Parteien der Stadtregierung da unterschiedlich eilig. Am Ende müssen das jedenfalls die Städte und Gemeinden selbst entscheiden, die Verkehrsministerin kann das mit einem Beschluss im Parlament nur grundsätzlich ermöglichen. Vergiss nicht, auch wenn die Straßen teilweise für Fußgänger und Rollerfahrerinnen geöffnet werden: Abstand halten bleibt wichtig!

Illustration: Fatih Aydogdu

Coole Idee. Gibt’s das sonst noch wo?

Ja, zum Beispiel in New York. Dort hat der Gouverneur den Plan, zwei Straßen pro Bezirk für Fußgänger zu öffnen. Das Ganze ist ein bisschen ein Balanceakt: Es soll ja nicht so sein, dass sich dann alle auf den Straßen zu nahe kommen. Aber auch schon vor Corona wurde in New York zum Beispiel die 14th Street für Privatautos verboten. Busse dürfen dort weiterhin fahren, die kommen seither auch pünktlich, weil sie nicht mehr im Verkehr stecken. Auch mit dem Rad oder dem Scooter kommen die Menschen auf der vierspurigen Straße um einiges schneller voran – ein Projekt für Anrainer und für das Klima.

Illustration: Fatih Aydogdu

Was hat eine Straßensperre wegen Corona bitte mit dem Klimaschutz zu tun?

Die Rechnung ist einfach: weniger Autos, weniger schlechte Luft. Deshalb wurden etwa in Barcelona schon vor der Corona-Krise sogenannte Superblocks festgelegt. Das ist eine Gruppe von Straßen, in denen das Fahren mit dem eigenen Auto nur noch im Schneckentempo erlaubt ist – würde bei uns wohl "Begegnungszone" heißen. Zwar wurden in Barcelona erst einige wenige davon umgesetzt, die Stadt plant aber insgesamt über 500. So will man die schlechte Luftqualität und auch den Lärm besser in den Griff bekommen.

Ständig reden im Fernsehen Virologinnen und Virologen. Was machen die eigentlich?

Ja, die sind derzeit ziemlich gefordert. Wer glaubt, es sind nur Ärzte, der irrt. Auch Biologinnen und Biologen oder Leute, die Chemie studiert haben, beschäftigen sich mit Viren. Und Corona ist ja genau das. Gut, aber was tun die jetzt? "Wir setzen uns mit Viren auseinander, wollen wissen, wie sie aussehen, was sie machen, wie sie in den Menschen gelangen und letztlich auch, wie sie uns krank machen", sagt Elisabeth Puchhammer-Stöckl vom Institut für Virologie an der Medizinischen Universität Wien. Ein Virus ist übrigens ein kleines Teilchen, das allein nicht leben kann und dazu einen Körper braucht, auch um sich vermehren zu können.

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Und haben die jetzt endlich ein Mittel gefunden?

Da gibt es leider noch keine gute Nachricht. Noch tappt man im Dunkeln. "Wir müssen erst herausfinden, wie das Coronavirus funktioniert", sagt Puchhammer-Stöckl. Genau daran arbeiten auf der ganzen Welt Forscherinnen und Forscher. Also auf ein Gegenmittel kann man in diesen Wochen und Monaten nicht bauen. Wichtig ist auch: Was gegen Corona hilft, muss auch für Menschen verträglich sein.

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Wenn es nicht mehr um Corona geht, was machen diese Menschen dann?

Dann beschäftigen sie sich mit anderen Viren. Es gibt ja genug davon. Zum Beispiel auch welche, die für Schnupfen sorgen, Bauchweh machen oder die Fieberblasen erzeugen. Wie viele Viren es gibt, weiß man gar nicht, sagt die Expertin. Es kommen auch immer wieder neue dazu. Und es sind ja nicht nur Menschen betroffen. Viren findet man auch bei Tieren. (Peter Mayr, Karin Riss, 4.4.2020)