Während Vereine wie Dortmund, Frankfurt oder Wolfsburg bereits wieder in Kleingruppen trainieren, wurde dies nun den Bremern untersagt.

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Der deutsche Fußball-Bundesligist Werder Bremen ist mit seinem Antrag auf eine Rückkehr in einen eingeschränkten Trainingsbetrieb am kommenden Montag vorerst gescheitert. Wie Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) am Freitag mitteilte, habe das Bundesland Bremen entsprechenden Plänen des Klubs eine Absage erteilt. Laut dem SPD-Politiker hatte Werder vor, nach dem Wochenende in Kleingruppen auf zwei Plätzen zu trainieren.

"Wir halten das für keine gute Idee", sagte Mäurer: "Wir sind uns einig: Die Botschaft, die die Deutsche Fußball Liga gesendet hat, ist keine gute an die Republik."

Die DFL hatte die Spielpause aufgrund der Coronakrise zuletzt bis mindestens 30. April ausgedehnt. Auf das Mannschaftstraining sollten die Vereine aber vorerst nur bis zum 5. April verzichten. Bremen will nun eine Abstimmung unter den Bundesländern abwarten, damit "das ganze kein Flickenteppich" werde. Allerdings stehen andere Vereine mit Ausnahmegenehmigungen bereits wieder auf dem Platz.

Einige Bundesligisten bereits aktiv

Der 1. FC Köln etwa wird ab Montag in Kleingruppen weitermachen, Eintracht Frankfurt begann damit am Freitag. Andere Bundesligisten wie Borussia Dortmund, der FC Augsburg oder der VfL Wolfsburg sind bereits seit mehreren Tagen in Kleingruppen aktiv.

Frankfurt ist nach zweiwöchiger Quarantäne in den Trainingsbetrieb zurückgekehrt. "Wir müssen uns an die Vorgaben halten, weshalb wir nur in ganz kleinen Gruppen mit maximal drei Spielern trainieren", erklärte Trainer Adi Hütter.

Der Vorarlberger versuchte dem aber auch etwas Positives abzugewinnen. "Ich freue mich, dass wir die Zeit und die Möglichkeit haben, ganz individuell mit den Jungs zu reden und zu trainieren", sagte Hütter.

"Licht am Ende des Tunnels"

Bei den Frankfurtern waren zwei Spieler und zwei Betreuer positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Klub der ÖFB-Legionäre Martin Hinteregger und Stefan Ilsanker, der im Europa-League-Sechzehntelfinale Ende Februar Österreichs Meister Salzburg eliminiert hatte, hatte daher alle Spieler, Trainer, Funktionäre und Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt.

"Die Jungs freuen sich darauf, nach dem Heimtraining mit dem Fahrrad und den Stabilisationsübungen endlich wieder auf dem Platz zu stehen und gegen den Ball treten zu dürfen", berichtete Hütter. "Wenn man in Quarantäne ist, dann kann man das Haus nicht wirklich verlassen. Von daher ist es sehr schön, mal wieder an die frische Luft zu kommen. Wir sehen gerade ein kleines Licht am Ende des Tunnels."

Mintzlaff für baldige Geisterspiele

Leipzigs Vorstandschef Oliver Mintzlaff wünscht sich indes möglichst zeitnahe Geisterspiele. Einerseits aus wirtschaftlichen Überlegungen, andererseits um den Fans eine Rückkehr zu ein bisschen Normalität zu ermöglichen. "Wir werden die Spiele ohne Zuschauer brauchen, denn auch hier müssen wir alle ehrlich sein: Es geht ums Geld und dementsprechend um das nackte Überleben für viele Klubs", wurde der 44-Jährige im "Kicker" zitiert.

"Ich glaube aber, dass wir den Menschen ein Stück weit Normalität und Ablenkung zurückgeben sollten, auch wenn es sicherlich im ersten Moment skurril wirkt, wenn die Spiele in unseren modernen, dann jedoch leer gefegten, Stadien angepfiffen werden", ergänzte Mintzlaff. Er betonte daher, dass es wichtig sei, dass der Ball in den Stadien "so zeitnah wie möglich" wieder rolle. Beim Tabellendritten stehen mit Marcel Sabitzer, Konrad Laimer und Hannes Wolf drei Österreicher unter Vertrag. (sid, APA, dpa, red, 4.4.2020)