
Ein Foto der Freiwilligen Feuerwehr Illmitz zeigt den Brand.
Illmitz – Aufatmen für die Einsatzkräfte beim Schilfbrand in Illmitz (Bezirk Neusiedl am See) am Neusiedler See im Burgenland: Samstagnachmittag konnte "Brand aus" gegeben werden, teilte die Feuerwehr der APA mit. Insgesamt sind rund 700 Hektar Schilf vernichtet worden. Das teilte die Polizei, die das Gebiet mit dem Hubschrauber abgeflogen hatte, am Abend mit. Ein Feuerwehrmann wurde bei Löscharbeiten leicht verletzt.
"Der gesamte Brand wurde jetzt mit Hilfe der Hubschrauber sowie des Löschbootes 'Mörbisch' gänzlich abgelöscht", berichtete Feuerwehrsprecher Peter Kroiss zuvor. Es werde eine Brandsicherheitswache gestellt, die vermutlich bis in die Abendstunden andauere. "Aber derzeit gehen wir davon aus, dass vermutlich keine Glutnester mehr aufflackern werden, weil wirklich lange aus der Luft nachgelöscht wurde – und das mit Erfolg."
Großeinsatz
Die Brandfläche befinde sich zur Gänze im Naturschutzgebiet des Nationalparks Neusiedler See Seewinkel. Am Löscheinsatz waren seitens der landgebundenen Kräfte knapp 70 Mitglieder der Feuerwehren Illmitz, Apetlon und Wallern beteiligt. Dazu kamen weiters eine Bootsbesatzung aus Mörbisch sowie der Flugdienst der Landesfeuerwehrverbände Niederösterreich und Burgenland mit knapp 15 Mann. Das Bundesheer war mit zwei Hubschraubern und acht Soldaten beteiligt, auch zwei Polizeihubschrauber mit etwa acht Kräften seien im Einsatz gewesen, schilderte der Feuerwehrsprecher.
Das Feuer war bereits Freitagmittag im Bereich der Riede Sandeck ausgebrochen. Durch die Lage des Brandherdes in sumpfigem Gelände und das seichte Wasser, das eine Annäherung mit Booten verunmöglichte, hatten sich die Löscharbeiten für die Feuerwehr äußerst schwierig gestaltet. Auch der Wind fachte die Flammen immer wieder an. Am Samstagvormittag begann deshalb ein Assistenzeinsatz des Bundesheeres.
Black Hawk-Hubschrauber halfen aus
Zwei Black Hawk-Hubschrauber mit 3.000 Liter-Löschbehältern flogen im Pendelverkehr zu der Feuerstelle. Die Flammenwand hatte vorübergehend eine Breite von mehreren hundert Metern erreicht. Der Löscheinsatz aus der Luft zeigte jedoch im Lauf des Samstags bald Wirkung, so dass es gelang, das Feuer am Nachmittag unter Kontrolle zu bringen und schließlich zu löschen.
Beide Hubschrauber waren laut Verteidigungsministerium insgesamt 10,5 Stunden in der Luft. Dabei transportierten sie mit 3.000 Litern Wasser befüllbare Behälter und flogen 297.000 Liter Löschwasser zur Brandstelle. Beim Befüllen der Behälter wurden 199 Landungen durchgeführt.
Bereits am Donnerstag war ebenfalls im Schilfgürtel bei Illmitz, etwa einen Kilometer vom Ausgangspunkt des Freitag-Brandes entfernt, ein Feuer entstanden. Es konnte aber relativ schnell gelöscht werden. Dabei brannte eine Fläche von zwei Hektar, also 0,02 Quadratkilometer, ab. Ob es sich in beiden Fällen möglicherweise um Brandstiftung handeln könnte, sollen nun Ermittlungen der Polizei klären. (APA, 4.4.2020)