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Jan Frodeno schwitzt am Karsamstag für den guten Zweck.

Foto: Reuters/Kai Pfaffenbach

Jan Frodeno will aus der Not eine Tugend machen und startet sein ganz persönliches Hilfsprojekt. Der dreimalige Hawaii-Triumphator begibt sich am Ostersamstag um 8.00 Uhr auf einen "Ironman dahoam". Auf seinem Anwesen im spanischen Girona, nördlich von Barcelona gelegen, will der 38-jährige Deutsche 3,8 Kilometer schwimmen, 180 km auf dem Rad zurücklegen und 42,195 km laufen.

Für die nötigen Bedingungen ist gesorgt. "Ich habe eine Gegenstromanlage im Pool auf der Terrasse, das Wasser hat aktuell neun Grad", sagte Frodeno der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS), und führte aus: "Ich werde also einen Neoprenanzug brauchen und erst einmal die übliche Zeit, die ich bei einem Ironman im Wasser bin, also rund 45 Minuten, auf der Stelle schwimmen."

Streams mit Kommentar

Dann werde er "ein paar Butterbrote reinschieben und mich aufs Rad setzen". Auf einer virtuellen Plattform (Zwift) können Fahrer dazustoßen und den Weltmeister unterstützen. Das Interesse scheint groß zu sein. "Wir werden das alles auf Facebook streamen, mit Webcams, wir wollen einen Kommentator haben, der Deutsch und Englisch spricht, denn ich kann ja nicht die ganze Zeit quatschen, irgendwann wird auch mir die Puste ausgehen", sagte Frodeno. Abschließend wird der Olympiasieger von Peking 2008 die Marathondistanz auf dem Laufband absolvieren.

Für den guten Zweck

Während der Übertragung sollen für einen guten Zweck auf einem virtuellen Marktplatz spezielle Dinge verkauft werden. Er habe mit Sponsoren gesprochen, die Sachen wie ein Rad, eine Uhr oder Tickets für besondere Veranstaltungen zur Verfügung stellen. "Dazu wollen wir den ganzen Tag online Spenden sammeln für wohltätige Zwecke in Zusammenhang mit den Folgen von Corona."

Die Erlöse will Frodeno "aufteilen zwischen Deutschland und – den größeren Teil – Girona, weil hier große Not herrscht, das Fußballstadion wird hier gerade als Notaufnahme vorbereitet." Spanien ist nach den USA weltweit das Land mit den zweitmeisten Coronafällen. Bereits mehr als 126.000 Menschen haben sich mit dem Virus infiziert, das Land beklagt bereits knapp 12.000 Todesopfer. (sid, 5.4.2020)