Herbert Adelmann (l.) wechselt zur DAÖ, deren Obmann Karl Baron (r.) freut sich.

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Wien/Oberpullendorf – Die Allianz für Österreich (DAÖ) hat jetzt ihre erste regionale Organisation außerhalb Wiens: in Oberpullendorf. Der Obmann der dortigen Bezirkspartei, Herbert Adelmann, hat am Sonntag in einer Pressekonferenz mit DAÖ-Obmann Karl Baron seinen Wechsel verkündet. Er nimmt laut eigenen Angaben auch 14 von 20 Mitgliedern der blauen Bezirksorganisation mit.

Die Allianz für Österreich war Ende 2019 von drei abtrünnigen Wiener FPÖ-Gemeinderäten gegründet worden. Inzwischen hat auch Ex-FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache angekündigt, dass er bei der im Herbst anstehenden Wien-Wahl für die Liste ins Rennen geht.

"Unzufrieden und enttäuscht"

Adelmann verbrachte die vergangenen zwei Jahre als politischer Referent im Büro des damaligen Landeshauptmann-Stellvertreters Johann Tschürtz (FPÖ). Er und sein Team seien "mit der gesamten Entwicklung und Situation der Freiheitlichen Partei zutiefst unzufrieden und enttäuscht", sagte er bei der Pressekonferenz. Der Umgang mit Strache, der auf Ibiza laut über Korruption nachdachte, sei nicht korrekt gewesen.

Hofer: Parteiausschluss zuvorgekommen

Laut FPÖ-Chef Norbert Hofer ist Adelmann mit dem Wechsel seinem eigenen Parteiausschluss zuvorgekommen. "Das wäre auf der Tagesordnung der nächsten Vorstandssitzung gestanden", sagte Hofer, der seit März auch die burgenländische Landespartei leitet.

"Es hat da Dinge gegeben, die diesen Ausschluss notwendig gemacht hätten. Er ist diesem Ausschluss zuvorgekommen. Wir haben bereits am Landesparteitag gesehen, dass es da im Bezirk gewisse Tendenzen gibt, die dem Wohl der Landespartei schaden", so Hofer. Er werde den Bezirk Mattersburg bitten, bis zum ordentlichen Bezirksparteitag den Bezirk Oberpullendorf mitzubetreuen.

"Chance, Bezirk neu aufzustellen"

Auf die Frage, was die Lage im Bezirk Oberpullendorf offenbar so schwierig mache, sagte Hofer: "Das war die Lage der Person des Bezirksobmannes, der eigentlich immer mehr dagegen- als mitgearbeitet hat. Es ist für uns jetzt auch eine große Chance, diesen Bezirk ordentlich und neu aufzustellen."

Er sei insgesamt jemand mit dem man sehr gut zusammenarbeiten könne, meinte der FPÖ-Obmann: "Was ich aber nicht mag, ist, wenn jemand permanent dagegen arbeitet und auch parteischädigendes Verhalten an den Tag legt: Da greif ich durch bei solchen Dingen. Das ist auch hier passiert. Er (Adelmann, Anm.) ist halt zum DAÖ gegangen, wo er glaube ich recht gut dazu passen wird und wir setzen diesen Bezirk neu auf."

Gefragt, ob er durch diese Entwicklung Auswirkungen auf die Landesebene oder den Landtagsklub sehe, antwortete Hofer: "Nur eine positive, weil ein Unruheherd nicht mehr gegeben ist und wir einfach in Ruhe arbeiten können."

Strache freut sich

Strache hingegen hat sich am Sonntag über den Neuzugang aus dem Burgenland erfreut gezeigt. Er versprach via Social-Media-Videobotschaft: "Glaubt mir, das ist erst der Anfang einer viel größeren Entwicklung für unsere neue Bürgerbewegung." Mit einem Comeback bei einer erfolgreichen Wahl in Wien werde man nach und nach die Ausrollung in ganz Österreich angehen, kündigte der frühere FPÖ-Politiker an. (APA, red, 5.4.2020)