Rund 700 Hektar Schilf wurden durch das Feuer zerstört.

Foto: apa / ff illmitz

Das Bundesheer musste mit Black-Hawk-Hubschraubern beim Löschen helfen.

Foto: apa / bundesheer

Illmitz – Nach dem Schilfbrand am Neusiedler See, bei dem nahe Illmitz rund 700 Hektar Schilf vernichtet wurden, ist es in der Nacht auf Sonntag am Brandort ruhig geblieben. Zuvor hatte das Feuer die Einsatzkräfte 28 Stunden auf Trab gehalten. Schilfbrände seien von der Bekämpfung her wesentlich anspruchsvoller als normale Wiesenbrände, erklärte Feuerwehrsprecher Peter Kroiss.

Nachdem am Samstag kurz nach 16 Uhr "Brand aus" gegeben worden war, seien die Hubschrauber und die Kräfte des Flugdienstes wieder eingerückt. "Anschließend haben wir noch eine Brandwache bis etwa 18, 19 Uhr gehalten", schilderte Kroiss. Nachdem man keine Rauchentwicklung oder sonstige Anzeichen eines Brandes bemerken konnten, rückte dann auch die Feuerwehr Illmitz schlussendlich ein. Ein Polizeihubschrauber sei zuvor mit der Wärmebildkamera noch einmal die Hotspots des Brandgeschehens abgeflogen. Ein Eingreifen der Feuerwehr sei nicht mehr erforderlich gewesen.

Späte Meldung wohl wegen Corona

Der Brandort befand sich mitten im Nationalpark Neusiedler See Seewinkel. Das sei eine von Menschen fast unberührte Zone. Wenn in diesem Bereich Brandereignisse stattfänden, stehe man immer wieder vor schwierigen Situationen.

Durch die Coronakrise und die damit verbundenen Ausgangsbeschränkungen könnte es sein, dass der Brand erst relativ spät erkannt worden sei, so Kroiss. "Im Normalfall ist es bei uns so, dass wir sehr viele Weinbauern und auch sehr viele Radfahrer und Touristen immer in Richtung des Seegebietes haben und hier die Brände immer schnell detektiert werden und auch angezeigt werden bei der Feuerwehr."

Besonders heimtückische Brände

Solche Brände seien besonders herausfordernd und gefährlich: "Nur das Hinkommen alleine reicht nicht. Wir sprechen da von Ausbreitungsgeschwindigkeiten von bis zu zwei Metern in der Sekunde." Das stelle ein enormes Gefahrenpotenzial für eingesetzte Kräfte dar. "Sobald mir der Rückweg abgeschnitten ist und die Feuerwalze über mich drüberfährt, bin ich in Lebensgefahr."

Das sei auch ein Grund, dass man nicht einfach so direkt in des von Schilf umgebene Gebiet hineinfahren könne. "Schilfbrände sind wirklich sehr, sehr heimtückisch und auch von der Hitzeentwicklung her wesentlich anspruchsvoller als normale Wiesenbrände", sagte Kroiss. (APA, 5.4.2020)