Wien – Rund um die erste Teilmobilmachung der Miliz in der Geschichte der Republik zur Eindämmung der Corona-Krise gab Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) am Montag bekannt, dass 13 Jägerkompanien Mitte Mai die verlängerten Grundwehrdiener und Berufssoldaten bei ihren Einsätzen ablösen sollen. Bei der Auswahl sei es um "eine gerechte Verteilung" in allen Bundesländern gegangen, um Einzelne nicht überzustrapazieren, erklärte die Ministerin.

Verteidigungsministerin Tanner (ÖVP) sprach bei der Bekanntgabe der betroffenen Kompanien am Montag von "einem geschichtsträchtigen Tag".
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Konkret sollen an die 3.000 "Bürger in Uniform" einrücken, im Vorfeld wird auch mit ihren Arbeitgebern abgeklärt, ob sie in den Unternehmen abkömmlich seien, erläuterte Milizbeauftragter Erwin Hameseder.

Erst ab Mitte April rechtsgültig

Mit 15. April werden die Einberufungsbefehle für 4. Mai zugestellt, danach findet eine entsprechende Ausbildung statt, vorerst sind Einsätze bis 31. Juli geplant. Bis dahin soll die Lage rund um die Pandemie neu bewertet werden.

Die Milizionäre sollen vor allem sicherheitspolizeiliche Aufgaben in Assistenz übernehmen: Sie sollen beim Grenzschutz im Osten und Süden, beim Objektschutz und beim Ausreisemanagement eingesetzt werden.

Hameseder nützte den Pressetermin auch dazu, die notwendige Ausstattung für die Miliz einzumahnen, denn: Das Bundesheer werde auch nach der akuten Corona-Krise gefordert sein – "und dafür müssen wir bestmöglich gerüstet sein". (Nina Weißensteiner, 6.4.2020)