Die Geschäftsschließungen gefährden vor allem kleinere Unternehmen ohne eigenen Webshop.

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In der Corona-Krise sollen mehr heimische Anbieter Online-Shops aufsperren. Unter www.oesterreich.gv.at/onlinemarktplatz soll das möglich werden. Ein Spezialangebot für kleine Händler wird von Shöpping (Post) und Willhaben (Styria) zur Verfügung gestellt. Dabei sind unter anderen auch "Frisch zu mir", Onlineshops Austria und Retail, sagte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) am Dienstag.

"Digital aufrüsten"

Sie verwies auf neuliche "Maßnahmen die unseren kleinen Handelsbetrieben sehr zusetzen und sie voll treffen". Daher sei es an der Zeit digital aufzurüsten. "Die Krise zeigt deutlich, dass die Digitalisierung ein wichtiger Faktor ist, vor allem auch das Thema E-Commerce", sagte Schramböck. "Diese Geschäftsmodelle dürfen wir nicht nur den großen internationalen Anbietern überlassen", spielte sie auf den US-Giganten Amazon an.

"Kauft lokal, das geht auch digital", appellierte Schramböck an die österreichische Bevölkerung. "Geben sie heimischen Plattformen eine Chance oder warten Sie bis der heimische Handel wieder aufsperrt. Wir helfen damit den Familienbetrieben und auch den Kleinen, den KMU."

Gebühren entfallen

Um das zu erreichen, entfallen etwa beim "Shöpping-Coronapaket" bis Ende Mai verschiedenste Gebühren für interessierte Anbieter. Dazu kommen weitere Zuckerln wie gratis Marketingaktionen und billigere Zustellung. So ersparen sich Teilnehmer einige Hundert Euro.

Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) verwies auf agrarische Angebote, die mit der neuen Plattform verknüpft werden. Auch für die Kunden ergäben sich dadurch Vorteile. "Wir wollen den großen internationalen Konzernen die Stirn bieten und die heimische Wertschöpfung stärken."

Post-Chef Georg Pölzl sagte, dass der Trend derzeit schon dahingehe, dass sich Österreich in der Corona-Krise einen Teil des E-Commerce zurückhole. "Diesen Trend wollen wir unterstützen." (APA, 7.4.2020)