Wirkte stimmungsaufhellend: der Percussionist, der in der "ZiB 2" auf Küchengeräten geigte.

Screenshot: tvthek.orf.at

Die tristen Fakten sind bekannt, deren Vermittlungsstil auch: Eine Woche nach der Weltuntergangsrede von Kanzler Kurz, die als "Ruhe vor dem Sturm" in die Geschichte eingehen wird, scheint die Regierung im Zustand angespannter Teilentspannung angekommen zu sein. Mit Schutzmaske am Rednerpult verkündet sie die Neuvermessung der Corona-Lage. Die Hauptdarsteller wirken nicht mehr wie Panikpeitschen. Kurz spricht von Auferstehung nach Ostern in Bonsai-Schritten, Kogler von "Zusammenhalten" als Form des "Durchhaltens". Klingt ein bisschen besser.

Dennoch verweilt die Existenz im Notbetrieb. Familienbesuche zwecks Eierpecken bitte unterlassen, wir sind nicht überm Berg, sagt der Kanzler. Es seien Tage der Bewährung. Sicher ist nur, dass Viren nicht per Fernseher übertragen werden, nur schlechte Laune. Am Abend verstärkt sie Kurz in der ZiB 2: Eine Notbremsung bei der Lockerung sei möglich, und es sei dumm, dieses Virus mit der Grippe zu vergleichen. Um ihn weniger dramatisch zu erleben, fast milde lächelnd, musste man Kurz’ Statement im deutschen TV erwischen.

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Stimmungsaufhellend wirkte eher der Percussionist, der in der ZiB 2 auf Küchengeräten geigte, besonders aber Guten Morgen Österreich. Es ging um männliche Hautpflege mit Rücksicht auf Reflexzonen. Wenn der Mann (mit beiden Händen!) die Stirn einöle, tue er damit auch seinem Dünndarm Gutes! Das wird ausprobiert! Zeit ist vorhanden! Dennoch war das wirklich komisch. Eine Massage quasi gegen notwendig trübe Fakten. (Ljubiša Tošić, 7.4.2020)