UN-Generalsekretär António Guterres hatte bereits vor zweieinhalb Wochen angesichts der Pandemie zu einer "sofortigen und weltweiten" Einstellung der Kampfhandlungen in Konfliktgebieten aufgerufen.

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New York – UN-Generalsekretär António Guterres hat die Bombardierung eines Krankenhauses in der libyschen Hauptstadt Tripolis scharf verurteilt. Das Al-Khadra-Krankenhaus sei den zweiten Tag in Folge heftig bombardiert worden, erklärte Guterres am Dienstagabend.

Angriffe auf medizinische Einrichtungen und Personal stellten mögliche Kriegsverbrechen dar, betonte er. Guterres äußerte sich nicht dazu, von wem die Angriffe geführt worden waren. Die Bombardierungen seien angesichts der Coronavirus-Pandemie besonders nachdrücklich zu verurteilen, erklärte er. In Libyen war vor einigen Tagen der erste Todesfall durch das neuartige Virus gemeldet worden.

Kämpfe wurden heftiger

Guterres hatte bereits vor zweieinhalb Wochen angesichts der Pandemie zu einer "sofortigen und weltweiten" Einstellung der Kampfhandlungen in Konfliktgebieten aufgerufen. Sein Appell war von den Konfliktparteien in Libyen zwar begrüßt worden – dennoch gingen dort die Kämpfe weiter und nahmen in den vergangenen Tagen sogar an Heftigkeit zu.

In Libyen wird die Einheitsregierung in Tripolis von dem General Khalifa Haftar bekämpft, dessen Truppen einen Großteil des Ostens und Südens des Landes kontrollieren. Vor rund einem Jahr startete Haftar eine Offensive auf die Hauptstadt. (APA, AFP, 8.4.2020)