Friseure, Physiotherapeuten und EPUs können derzeit nicht arbeiten, sie sollen nun österreichweit Kunden finden können.

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Neue Hilfestellung für Corona-Krisengebeutelte soll es demnächst im Land Kärnten geben. Der Förderverein Wirtschaft Kärnten will vor allem kleinen Dienstleistungsbetrieben unter die Arme greifen, beispielsweise selbstständigen Physiotherapeuten, Beratern, mobilen Friseurinnen oder Kosmetikerinnen sowie Einpersonenunternehmen (EPUs) und Kleinbetrieben. Sie alle können ihrer Tätigkeit seit den entsprechenden Maßnahmen der Regierung nicht mehr nachgehen.

Sie will der Förderverein über die digitale Shop- und Crowdfunding-Plattform alles-macher.at unterstützen, wobei die Hilfe nicht nur Kärntner Unternehmern, sondern österreichweit angeboten werden soll. Die Plattform soll eine Art Sammelwebshop sein und Unternehmen bzw. Dienstleister direkt mit ihren Kunden zusammenbringen.

Die Unternehmen können sich auf dem digitalen Marktplatz registrieren, dort ihren eigenen Shop anlegen, über den sie ihre Produkte anbieten und verkaufen können, die Abrechnung erfolgt direkt mit dem Kunden. So erklärt das der Obmann des Fördervereins, der Kärntner IT-Unternehmer Horst Kandutsch. Eines der Vorstandsmitglieder des Vereins ist der sozialdemokratische Vizepräsident der Kärntner Wirtschaftskammer, Alfred Trey.

Einkaufszentrum im Web

Die Plattform steht den Unternehmern und Dienstleistern kostenlos zur Verfügung und soll den Kunden das Suchen und Finden von ähnlichen Produkten und Dienstleistungen im Netz erleichtern. Die Unternehmer können ihren Allesmacher-Subshop auch auf ihrer eigenen Website verlinken; wenn sie ein eigenes Logo und Corporate Design haben, können sie das auch auf der Sammelplattform nutzen.

Angeboten werden sollen vor allem digitale Produkte wie Gutscheine, die von den Kunden gleich bezahlt und dann eingelöst werden, wenn die Wirtschaft wieder hochgefahren wird und die Dienstleistungen, also etwa der Besuch der Friseurin oder die Behandlung vom Physiotherapeuten, auch erbracht werden können. Den Unternehmern brächte das frische Liquidität. Auch Investoren sollen angesprochen werden, heißt es seitens der Initiatoren.

Hilfe für Finanzierung

In einer zweiten Ausbaustufe sollen auf der Plattform auch Informationen bzw. Anfragen für Finanzierungen und Crowdfunding ausgetauscht werden. Der Förderverein Wirtschaft Kärnten veranstaltet seit rund fünf Jahren den Wirtschaftskongress Kärnten, bei dem vor allem Kleinunternehmer und Einpersonenunternehmen zusammenkommen. Allein in Kärnten gibt es derzeit rund 19.200 solcher EPUs. (gra, 8.4.2020)