Raketenstart der Apollo-13-Mission, die sich zu einem "erfolgreichen Fehlschlag" entwickeln sollte.

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Commander James Lovell in voller Montur – und mit Uhr.

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Lovell im Lunar Modul

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Die glückliche Landung im Meer.

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Seit 1965 waren es Uhren von Omega, die zur offiziellen Ausrüstung für alle bemannten Weltraummissionen der Nasa gehörten. Darauf sind die Schweizer sichtlich stolz.

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Die aktuelle Auflage der Speedmaster – Spitzname "Moonwatch", schließlich war sie die erste Uhr überhaupt auf dem Mond – mit Hesalithglas, so wie es in den 1060ern üblich war.

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Als die Apollo 13 Mission am 11. April 1970 um 2:13 PM EST (Eastern Standard Time) Richtung Mond startete, ahnte niemand etwas von dem Drama das allen Beteiligten noch bevorstehen sollte. Die Crew – Command Module Pilot Jack Swigert und Lunar Module Pilot Fred Haise –, angeführt vom erfahrenen Astronauten James Lovell, sollte auf dem Mond landen. Es sollte die dritte Landung von Menschen auf dem Erdtrabanten werden und das nächste erfolgreiche Kapitel der Apollo-Missionen.

Tatsächlich kam es bei Apollo 13 zwei Tage nach dem Start zu einem Problem. Als an Bord ein Sauerstoff-Tank explodierte, wurde das Service-Modul beschädigt. Die Situation war brenzlig, an die Mond-Mission nicht mehr zu denken. Nun galt es, die Crew wieder sicher zurück auf die Erde zu bringen.

Kurs manuell halten

Zur Rettungsstrategie von Houston gehörte es, die Astronauten in das Lunar Modul zu bringen. Allerdings war diese Kapsel weder für drei Personen noch für einen längeren Flug ausgerichtet. Um Energie zu sparen, drehte die Crew annähernd alle Geräte ab – die digitalen Timer waren nicht mehr zu verwenden und die Astronauten blieben in Dunkelheit und Eiseskälte zurück. In Houston arbeitete man fieberhaft daran, die Männer wieder heil auf die Erde zurückzubringen.

Da die Mission um etwa 60 bis 80 Seemeilen vom Kurs abgekommen war, bedeutete dies, dass das Modul im falschen Winkel in die Erdatmosphäre eintreten und ohne Aussicht auf Rückkehr in den Weltraum abprallen würde. Daher wurde es nötig, den Kurs der Kapsel manuell neu einzustellen – dazu wurde es erforderlich, die Triebwerke exakt 14 Sekunden lang zu zünden. Platz für Fehler gab es nicht. Ohne Digitalgeräte musste sich Swigert auf seinen mechanischen Chronografen verlassen, um die Zeit zu stoppen, während Lovell den Horizont der Erde nutzte, um die Kapsel auszurichten.

Der Beitrag der mechanischen Uhr

Seit 1965 waren es Uhren von Omega, konkret Speedmaster Professional Chronografen, die zur offiziellen Ausrüstung für alle bemannten Weltraummissionen der Nasa gehörten. Wie immer waren die Zeitmesser als Missions-Equipment ausgegeben worden. James Ragan, jener Ingenieur, der die Speedmaster als Erster testete und 1964 für die Nasa qualifizierte, sagte über sie: "Die Uhr war ein wichtiges Backup-Instrument. Würden die Astronauten jemals die Möglichkeit verlieren mit dem Boden zu kommunizieren oder die Digital-Anzeigen ausfallen, wäre die Uhr auf ihren Handgelenken der einzige Gegenstand, auf den sie sich verlassen könnten. Sie brauchten sie für den Fall, dass es ein Problem gab."

Später erinnerte sich Mission Commander James Lovell: "Wir verwendeten jene Uhr, die Jack am Handgelenk trug, während ich das Raumfahrzeug kontrollierte. Jack war für die Verbrennung des Treibstoffs und die entsprechenden Korrekturen zuständig, die uns wieder sicher nach Hause bringen sollten." Die Erleichterung war groß, als Apollo 13 schließlich, am 17. April, 142 Stunden und 54 Minuten nach dem Start, sicher im Südpazifischen Ozean landete. (max, 14.4.2020)