Fordert mehr Transparenz in Sachen "digitaler Krisenstab": ROG-Präsidentin Rubina Möhring.

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Wien – Seit mehreren Wochen geht ein Aufdeckernetzwerk der Regierung gegen Fake-News rund um das Coronavirus vor. Die Organisation Reporter ohne Grenzen Österreich (ROG) fordert nun "volle Transparenz bei der Arbeit des digitalen Krisenstabs der Regierung", so ROG-Präsidentin Rubina Möhring in einer Aussendung.

150 Falschnachrichten seien vom digitalen Krisenstab, der auch die Informationskampagne "Schau auf dich, schau auf mich" abwickelt, nach Angaben von Ende März bereits dokumentiert. Seither habe es aber wenig öffentliche Information gegeben. Neben Verschwörungstheorien würden Verharmlosungen des Coronavirus, gefährliche Vorschläge zur Behandlung und zur Selbstdiagnose und "Fake-News" über anstehende Verordnungen oder Einschränkungen für die Bevölkerung gekennzeichnet.

Möhring fordert deshalb "von Beginn an transparentes Handeln des Krisenstabs und klar formulierte Definitionen darüber, was als 'Fake-News' gewertet wird". Zwar seien die Absichten der Stabsstelle unter Gerald Fleischmann unterstützenswert, allerdings gebe es abseits der Informationen über das Coronavirus aktuell noch keine Website und kaum Aufklärung über den Krisenstab selbst. Die als Fake-News gekennzeichneten Nachrichten müssten außerdem weiterkommuniziert werden, ansonsten hätte die Arbeit dieser Stelle für die Bevölkerung nur wenig ersichtlichen Mehrwert, heißt es von Reporter ohne Grenzen. (red, 8.4.2020)