211.826 Euro kostete eine Wohnung 2019 im Schnitt.

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Wien – Seit 2013 ist die Anzahl an Wohnungsverkäufen in Österreich stets gestiegen, 2019 war damit Schluss: Mit 49.832 im amtlichen Grundbuch verbücherten Wohnungen gab es im Vorjahr erstmals wieder einen leichten Rückgang, die Zahl von 50.222 Stück aus dem Jahr 2018 bleibt somit der Rekordwert.

Der Verkaufswert der gehandelten Wohnungen stieg allerdings weiter um 711 Millionen Euro auf nunmehr rund 11,6 Milliarden Euro. Das berichtete das Makler-Netzwerk Remax in einer Aussendung.

Durchschnittspreis stieg um 7,2 Prozent

Im Schnitt kostete eine österreichische Eigentumswohnung im Vorjahr 211.826 Euro und damit um 7,2 Prozent mehr als 2018. Im Fünfjahresvergleich haben die typischen Preise der gehandelten Wohnungen um 23,9 Prozent zugelegt, im Zehnjahresvergleich um 72,8 Prozent.

In Wien wurden 2019 mit 14.546 Einheiten um 2,5 Prozent weniger Wohnungen gehandelt als 2018, das Gesamtvolumen legte aber um 6,1 Prozent auf 4,05 Milliarden Euro zu. Damit wurden zahlenmäßig 29,2 Prozent, wertmäßig 34,8 Prozent aller österreichischen Wohnungsverkäufe in der Bundeshauptstadt durchgeführt. Ein Viertel aller Käufer zahlte hier weniger als 159.000 Euro, ein weiteres Viertel bezahlte mehr als 319.000 Euro. Im Durchschnitt lag der typische Verkaufspreis einer Eigentumswohnung in Wien bei 246.192 Euro und damit um 17.372 Euro (7,6 Prozent) über dem Wert von 2018.

"Schockstarre" nach Corona-Ausbruch

"Die Anzahl der verkauften Wohnungen hat sich im letzten Jahr auf hohem Niveau eingependelt, die Preise haben nochmals zugelegt", erläutert der Geschäftsführer von Remax Austria, Bernhard Reikersdorfer. "Die Corona-Krise hat der Immobilien- und damit auch der Wohnungsmarkt in Österreich unmittelbar zu spüren bekommen. Speziell in den ersten beiden Wochen nach Beginn der Krise war eine gewisse Schockstarre zu spüren, die Nachfrage nach Wohnungen ist in dieser Phase deutlich zurückgegangen."

Mittlerweile habe sich die Situation wieder "erheblich gebessert", Reikersdorfer geht davon aus, "dass nach Ende der für uns alle schwierigen Situation das Angebot an Wohnungen steigen wird und die Nachfrage aufgrund der erschwerten Rahmenbedingungen nicht so schnell auf das hohe Niveau der vergangenen Jahre zurückkommen wird". Dies alles werde dazu führen, dass die Preise "aus heutiger Sicht nicht steigen werden, in vielen Regionen ist vermutlich auch mit fallenden Preisen zu rechnen", so Reikersdorfer. (red, 8.4.2020)