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Kinder im Flüchtlingslager Marib im Nordjemen, 8. März 2020.

Foto: REUTERS/Ali Owidha

Sanaa – Die von Saudi-Arabien geführte Koalition gegen die Huthis hat am Mittwoch eine Waffenruhe für den Jemen angekündigt, die mit der Ausbreitung von Covid-19 begründet wird. Sie soll ab Donnerstagmittag gelten und für zwei Wochen in Kraft bleiben. Sie hat nach Angaben von Regierungsquellen gegenüber der Agentur Reuters auch das Ziel, Friedensgespräche voranzubringen.

Die Huthis hätten nun Gelegenheit, sich an den Beratungen im Rahmen der Uno zu beteiligen. Es handelt sich bei der Waffenruhe nicht um den ersten Versuch, die Kämpfe im Jemen vorübergehend zu stoppen. Bisher waren diese mehrfach gescheitert.

Auch nach Mitternacht wurden noch Kampfhandlungen gemeldet: In der Provinzhauptstadt Ma'rib und in der Hafenstadt al-Hudaida schlugen Raketen ein, berichtet das saudische Staatsfernsehen.

Bisher kein Fall gemeldet

In dem Bürgerkriegsland sind bisher offiziell keine Infektionen mit Sars-CoV-2 gemeldet. Ein Ausbruch könnte aber verheerende Folgen haben: Die medizinische Versorgung in dem bitterarmen Land auf der Arabischen Halbinsel ist sehr schlecht. Tausende Menschen sind bereits an den Folgen der eigentlich heilbaren Infektionskrankheit Cholera verstorben. Nur etwa die Hälfte der Gesundheitszentren im Jemen ist voll einsatzfähig.

UN-Generalsekretär António Guterres hatte wegen der Pandemie vor zwei Wochen zu einer Waffenruhe im Jemen aufgerufen. (red, APA, 8.4.2020)