Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: AP

Der Mobilfunker A1 hat sich viel Kritik anhören müssen, nachdem er der Regierung Bewegungsdaten seiner Kunden zur Verfügung gestellt hat, damit diese einschätzen kann, wo und ob ihre Ausgangsbeschränkungen eingehalten werden. Viele Kunden wussten schlicht nicht, dass ihre Daten derart ausgewertet werden, und waren verstimmt, davon aus den Medien zu erfahren. Nun hat A1 und sein Partner Invenium einen Teil der Datenanalyse auf einer Website veröffentlicht.

Bild nicht mehr verfügbar.

Für das Dashboard werden anonymisierte Mobilfunksignalisierungsdaten aus dem Netz von A1 verwendet.
Foto: AP

Diese zeigt, wie stark sich der Aktionsradius der in Österreich lebenden Menschen eingeschränkt hat – wie viele nun zu Hause bleiben, also ob die Ausgangsbeschränkungen wirken. Ja, lautet die Antwort. Die Gruppe der Personen, deren geschätzter Aktionsradius pro Tag einen Kilometer nicht übersteigt, hat seit dem Ausrufen der Maßnahmen enormen Zuwachs bekommen.

Die Daten zeigen, dass der Mobilitätsrückgang vor allem in den Städten überdurchschnittlich stark ist. Was vermutlich vor allem an der Verfügbarkeit der notwendigen Infrastruktur in unmittelbarer Nähe liegt – im Gegensatz zu ländlichen Gebieten.

Die Analysen bekommt auch die Regierung täglich zur Verfügung gestellt. Freilich ausführlicher. A1 betont, dass diese anonym und "nichts Neues" seien.

Grunddaten bleiben bei A1

Grob gesagt, gehen in die bereits mit Interpretationen versehenen täglichen Analysen die Informationen darüber ein, welche Mobiltelefone sich über die SIM-Karte über den Tag verteilt an welchen Handymasten einwählen. Die Grunddaten bleiben zu jeder Zeit bei A1. Jedes Handy bekomme eine für das Tracking automatisch zufällig generierte Nummer zugewiesen. Diese Nummern werden alle 24 Stunden neu vergeben.

Eine nachträgliche persönliche Zuordnung sei de facto unmöglich, schon gar nicht über Tage hinweg. Auch werden keine GPS-Daten genutzt. Die hierzulande genutzten Mobilfunkdaten seien zwar nicht so genau, erlauben aber Prognosen. In China wird mit personalisiertem Bewegungsprofiling etwa mittels sehr genauem GPS-Tracking gearbeitet – also die Nutzer total überwacht. (Markus Sulzbacher, 10.4.2020)