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Auf dem Mittelmeer ist eine Suchaktion angelaufen.

Foto: Reuters / Lupi

Valletta – Die italienische Küstenwache und die EU-Grenzschutzbehörde Frontex haben am Montagnachmittag Berichte der deutschen Hilfsorganisation "Sea Watch" dementiert, laut denen ein Migrantenboot mit Dutzenden Migranten umgekippt sei und unzählige Menschen verunglückt seien.

Bilder eines von einem Frontex-Flugzeug aufgenommenen leeren Bootes würden sich auf ein treibendes Schlauchboot beziehen, das in den vergangenen Tagen nach einer Rettungsaktion der libyschen Küstenwache sich selbst überlassen wurde, nachdem die Migranten an Bord in Sicherheit gebracht worden waren, berichtete Frontex laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA. In der Gegend seien weder Leichen, noch andere Gegenstände gefunden worden, die zum Schluss führen würden, dass sich dort ein Schiffsbuch ereignet habe.

Zwei Boote erreichten Sizilien

Frontex-Flugzeuge hatten am Freitag vier Migrantenboote im zentralen Mittelmeer gesichtet. Zwei davon seien bereits auf Sizilien eingetroffen, die anderen beiden befinden sich in maltesischen Gewässern. 47 Migranten an Bord eines dieser beiden Boote seien bereits vom NGO-Schiff "Aita Mari" in Sicherheit gebracht worden, berichtete Frontex.

Italien hatte in der vergangenen Woche wegen der Coronavirus-Pandemie alle seine Häfen geschlossen, auch für Schiffe mit aus Seenot geretteten Flüchtlingen. Die Entscheidung wurde von Sea Watch und anderen Seenotrettungsorganisationen heftig kritisiert.

Die unter der Corona-Krise leidenden Bürger Italiens dürften nicht der Grund dafür sein, "jenen Hilfe zu verwehren, die nicht Gefahr laufen, in einem Intensivbett zu ersticken, sondern zu ertrinken", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Seenotretter. (APA, 13.4.2020)