Die AUA-Maschinen stehen derzeit größtenteils am Boden.

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Die Verhandlungen des AUA-Managements um Staatshilfe wurden auch über die Osterfeiertage fortgesetzt. Die Flieger der Airline stehen Corona-bedingt seit Wochen am Boden, die rund 7.000 Mitarbeiter sind in Kurzarbeit, und dem Unternehmen droht die Luft auszugehen.

Bei den Gesprächen mit der Regierung geht es um finanzielle Unterstützung in der Höhe von mindestens 750 Millionen Euro, die die AUA benötigt, um bis Herbst durchzuhalten. Wobei die benötigte Höhe der Finanzspritze auch von einer EU-Entscheidung abhängt: Derzeit wird überlegt, den europäischen Airlines die Rückzahlungen, zu denen sie gegenüber Kunden für bereits bezahlte, aber nicht konsumierbare Tickets verpflichtet wären, für drei bis sechs Monate auszusetzen – bei der AUA geht es da um rund 300 Millionen Euro. Die großen Airlines Europas wie Airfrance/ KLM und Lufthansa haben sich diesbezüglich an die EU gewendet, am Mittwoch soll darüber verhandelt werden.

Sparpakete werden vorbereitet

Bei der Lufthansa-Tochter AUA werden, parallel zu den Gesprächen mit der Regierung, diverse Sparpakete vorbereitet, die quasi als Begleitprogramm zu einer staatlichen Finanzspritze wegen der Corona-Krise dienen sollen. Da geht es beispielsweise um Modelle, in denen die Beschäftigten über lange Zeit hinweg in Teilzeit arbeiten würden, aber auch um Einschnitte bei den Gehältern der Mitarbeiter.

Jobabbau dürfte wohl auch inbegriffen sein: Die AUA hatte schon vor der Corona-Krise den Abbau von rund 700 Jobs in Aussicht gestellt. Belegschaftsvertreter wurden von den AUA-Managern über nun diskutierte Vorhaben noch nicht informiert, allerdings werde die Airline wohl nicht auf Kosten der Arbeitnehmer zu sanieren sein, so ein Involvierter.

Mitsprache im Aufsichtsrat

Sollte er Staat wirklich hunderte Millionen Euro in die Lufthansa-Tochter pumpen, so müsse das sicher mit einer Staatsbeteiligung an der AUA und einer Standortsicherung einhergehen, das fordert ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian im Gespräch mit dem STANDARD. Der Gewerkschaftsbund spricht sich für die Rettung des Luftfahrtkonzerns aus, dann aber müsse die Republik auch Miteigentümerin werden und Mandate im Aufsichtsrat bekommen, so Katzian.

Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte am Samstag im Mittagsjournal von Ö1 gemeint, eine Finanzspritze für die deutsche Lufthansa werde es sicher nicht geben, "ohne Vorteil für die Republik Österreich".

AUA-Chef Alexis von Hoensbroech sprach am Wochenende von nichtrückzahlbaren Zuschüssen oder Staatsgarantien, die AUA werde heuer jedenfalls "einen großen Verlust schreiben und einen größeren Überbrückungskredit haben, den wir zurückführen müssen", wie er in der Presse meinte. (Renate Graber, 13.4.2020)