Der Meister selbst mit Maske.

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Auch derzeit zu: Die Klimtvilla in Wien-Hietzing

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Künstlerinnen und Künstler waren nebst Gastronomie und Tourismus die Ersten, die von der Corona-Krise betroffen waren, als Mitte März Veranstaltungen zunächst reduziert und kurz danach komplett untersagt worden sind. Die Absagen von Konzerten, Vernissagen, Ausstellungen und die dekretierte Schließung von Theatern, Museen, Kunstmessen und Galerien bedeuten für die oft am Rande des Prekären stehende Kunstszene ein gravierendes Problem, das sich auch beim besten Willen nicht mehr als "Herausforderung" umschreiben lässt. Das betrifft staatliche, städtische Institutionen, noch mehr allerdings private Veranstalter und Aussteller, die nicht von Subventionen leben. Manche Künstler versuchen, die Krise als Chance zu betrachten, nutzen den Zeitraum zur Askese, zur Reinigung, sammeln sich und bereiten sich auf "die Zeit danach" vor.

Ein Wettlauf

Die oftmals beschworene Entschleunigung aber gerät zum Wettlauf mit der Zeit. Zudem besagte Institutionen auch die Letzten sein werden, die wahrscheinlich erst im Sommer, voraussichtlich erst Anfang Juli, wieder aufsperren dürfen.

Ein Beispiel für eine gelungene Initiative, dem Virus und dessen wirtschaftlicher Auswirkung zu trotzen, bietet die Klimt-Villa in Wien. Seit der Renovierung und Öffnung des letzten Ateliers von Gustav Klimt als Ausstellungsort in der Feldmühlgasse in Hietzing wird der historische, von Kunstliebhabern aus aller Welt besuchte Ort nur durch Pilgerfahrer und zivilgesellschaftliche Solidarität finanziert. Um die Notsituation seit der dekretierten Schließung überbrücken zu können, hat Geschäftsführer Baris Alakus in Kooperation mit der Urenkelin von Gustav Klimt, der Modedesignerin Brigitte Huber, eine solidarische Unterstützungsaktion ins Leben gerufen.

"Da wir seit der Eröffnung im Jahr 2012 keinerlei Subvention, keinerlei finanzielle Unterstützung von öffentlicher Hand erhalten, wurden wir, wie viele Betriebe, von der behördlichen Schließung, die die Ausbreitung des Covid-19-Virus eindämmen soll, besonders hart getroffen." Um Einnahmen während des umsatzlosen, aber kostenintensiven Shutdown zu lukrieren, kann man nun einen Mundschutz (ab nächster Woche übrigens Pflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln) alias Gustav-Klimt-Gesichts-Maske, handgefertigt, mit gesticktem Jugendstil-Ornament erstehen. Die Mundschutzmasken sind aus einem Baumwoll-Leinen-Gemisch, bei 60 Grad waschbar und selbstverständlich wiederverwendbar. Kostenpunkt 20 Euro. Zusätzlich sind Pakete mit Tickets, die für einen Besuch nach der "Auferstehung" gültig sind, erhältlich. (14.4.2020)