Das Allianz-Stadion in Turin harrt wie so viele andere Fußballtempel der Dinge.

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Rom/Paris – Italiens Fußball-Serie-A hofft zwar auf eine Wiederaufnahme, ein führender Gesundheitsbeamter steht diesem Ansinnen aber höchst skeptisch gegenüber. "Wenn ich einen technischen Bericht abgeben müsste, würde er nicht günstig ausfallen", erklärte Giovanni Rezza, Direktor der Abteilung für Infektionskrankheiten an Italiens Oberstem Gesundheitsinstitut (ISS).

Erst am Samstag hatte der Chef von Italiens Fußballverband (FIGC) seine Hoffnung geäußert, dass man mit Testungen der Oberhaus-Kicker Anfang Mai beginnen und in der Folge auch das Training wieder aufnehmen könnte. Die Meisterschaft könne dann Ende des Monats fortgesetzt werden. Für Rezza ist das eher nicht vorstellbar, wenngleich eine mögliche Erlaubnis nicht in seine Kompetenz falle: "Die Politik entscheidet."

Start in Frankreich nicht vor Juni

Gleiches gilt auch für Frankreich, wo die Ausgangsbeschränkungen kürzlich bis 11. Mai verlängert wurden. Die Ligue 1 kann sich jedenfalls eine Fortsetzung der Meisterschaft am 3. oder 17. Juni vorstellen. Das berichtete die Zeitung "L'Equipe" unter Berufung auf ein Dokument der Liga.

Wie "L'Equipe" präzisierte, gehe man eher von einer Wiederaufnahme am 17. Juni aus. Die Spiele müssten ca. alle drei Tage stattfinden, damit die Liga am 25. Juli enden könnte. Somit wäre bis 2. August auch noch Zeit für die Relegationsspiele. Die Liga hätte sich zudem darauf geeinigt, den Start der neuen Saison um zwei Wochen auf 23. August nach hinten zu verschieben. Dies müsse aber noch vom Französischen Verband (FFF) bestätigt werden.

In Spanien nicht vor 29. Mai

In Spanien hatte Ligapräsident Javier Tebas in der Vorwoche erklärt, den Wiedereinstieg in den Spielbetrieb für 29. Mai oder 6. Juni anzuvisieren. Was dafür nötig wäre, versuchten drei spanische Wissenschafter in einem mathematischen Modell zu analysieren. Die Arbeit lässt gemäß der Sportzeitung "Marca" vor allem drei Schlüsse zu: Die gängigen PCR-Tests sollten optimalerweise jeden Tag an den Spielern durchgeführt werden, die Partien müssten in möglichst kurzen Abständen stattfinden und die sozialen Kontakte der Spieler weitestgehend eingeschränkt werden. (APA, 14.4.2020)