Riot Games
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Viel zu viele Spiele haben sich an Counter-Strike bereits die Zähne ausgebissen. Das Shooter-Urgestein zählt auch nach Jahren zu einem der beliebtesten Spiele. Auch im E-Sport ist das Interesse nach wie vor riesig – bei Turnieren schalten regelmäßig Hunderttausende ein. Mit Valorant soll nun aber ein echter Herausforderer in den Startlöchern stehen. Der Shooter von Riot Games soll dem Spiel den Rang ablaufen und auch im E-Sport zum nächsten großen Ding werden. Ist dem tatsächlich so, oder ist Valorant nur ein Game von vielen?

VALORANT

Starker Start dank genialen Marketings

Einen schlechten Start kann man dem Spiel auf jeden Fall nicht bescheinigen. Mit einer ausgeklügelten Marketing-Strategie holte man sich alle größeren Streamer ins Boot, ohne sie zu bezahlen. Wer einschaltet, bekommt früher oder später Zugang zur Beta des Spiels. Zu Spitzenzeiten waren 1,7 Millionen Nutzer bei Valorant-Streams dabei. Wo andere Publisher Millionen zahlen, musste Riot Games dank Kooperation mit Twitch-Betreiber Amazon keinen Cent in die Hand nehmen. Wer die Massen auf seinen Kanal haben wollte, musste einfach das Spiel übertragen.

Mit E-Sport-Expertise zum langfristigen Erfolg

In nächster Zeit dürfte das Erstinteresse dann auch nach und nach abnehmen – so viel ist sicher. Allerdings dürfte Riot Games den nächsten Trumpf im Ärmel haben: den E-Sport. Mit League of Legends hat die US-Spieleschmiede einen der erfolgreichsten E-Sport-Titel im Portfolio. Bei Turnieren schalten Millionen ein. Bei der WM 2020 waren allein im Westen 3,7 Millionen Zuschauer in Spitzenzeiten dabei. Riot Games weiß also genau, wie man ein Spiel zu einem erfolgreichen E-Sport-Titel hochziehen kann.

Free2Play sorgt für Massen an Spielern

Die kompetitive Szene speist sich freilich aus Amateurnutzern, die dadurch auch langfristig gebunden wird. Nicht zu vernachlässigen ist auch die Tatsache, dass Valorant ein Free2Play-Titel ist. Das Spiel kann also jederzeit genutzt werden, ohne einen einzigen Cent auszugeben. Bei League of Legends hat sich dies bereits bewährt. Das Game kann im Prinzip kostenlos genutzt werden – sämtliche Inhalte können auch freigespielt werden. Wer es aber schneller möchte, der kann freilich Geld einwerfen. 2017 soll der Umsatz bei 2,1 Milliarden Dollar gelegen haben.

VALORANT

Niedrige Grafikanforderung, "faires" Netzwerk

Was ferner für die rasante Verbreitung und den nachhaltigen Erfolg spricht, ist die Tatsache, dass Valorant im Grunde mit jedem PC gespielt werden kann. Die Mindestanforderung für den Shooter ist sehr gering, sodass man das Game selbst mit einem alten Laptop nutzen kann. Dem gegenüber steht eine hervorragende Netzwerktechnik, mit dem man sich von der Konkurrenz abheben will. Mit teils aggressiven Anti-Cheating-Maßnahmen will man auch das Schummlerproblem aus der Welt räumen. Bei der Konkurrenz ist dies zum Teil ein ständiges Katz-Maus-Spiel.

"Valorant" steht erst ganz am Anfang

Wie man Riot Games kennt, ist der aktuelle Stand von Valorant erst der Anfang. Der Umfang des Shooters ist zurzeit begrenzt. Derzeit gibt es insgesamt zehn Agenten mit unterschiedlichen Fähigkeiten und drei Spielkarten. Der Shooter wird mit der Zeit aber anwachsen und auch verändert werden. Auch dies sorgt dafür, dass Spieler immer wieder zurückkehren und die neuen Inhalte ausprobieren wollen. Epic Games hat mit Fortnite bereits aufgezeigt, wie wichtig es ist, immer wieder neuen Content zu veröffentlichen und da und dort herumzuschrauben.

Die Schwäche der Konkurrenz

Zuletzt profitiert Valorant gewissermaßen von der Schwäche der Konkurrenz. Viele Overwatch- und Rainbow Six Siege-Profis sind unzufrieden mit dem Ligabetrieb. Viele wollen zu Valorant wechseln. CS:GO ist nicht umsonst einer der erfolgreichsten Shooter aller Zeiten – in der schnelllebigen Gaming-Welt ist der Durst nach neuen Titeln allerdings nie enden wollend. Dies hat man bereits bei Fortnite gesehen, das innerhalb kürzester Zeit zu einem der erfolgreichsten Spiele avancierte.

VALORANT

Eine rosige Zukunft ist "Valorant" gewiss

Ist Valorant nun also ein CS:GO-Killer? Riot Games macht zumindest vieles richtig, so viel sei gesagt. Mit League of Legends und Tencent im Hintergrund muss sich die US-Spieleschmiede außerdem keine finanziellen Sorgen machen. Langfristige Investitionen sind also gewiss. Ob man CS:GO nun den Rang ablauft, wird sich weisen. Eines kann man aber bestimmt sagen: Valorant wird auf jeden Fall das nächste große Ding im Gaming. (Daniel Koller, 14.4.2020)