Manche Ferienwohnung wurde in den letzten Wochen als Heim-Büro angemietet.

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Nur wenige Tage nach den Forderungen von Mieterschützern und Oppositionsparteien hat die Regierung reagiert: Ein Mieterschutzpaket wurde verabschiedet, das u. a. die Verlängerung befristeter Mietverträge und einen Aufschub von Kündigungen und Delogierungen vorsieht.

Es gehe in die richtige Richtung, sagten Mieterschützer, aber aus ihrer Sicht hätte das Ganze noch ein wenig großzügiger daherkommen können. Bekrittelt wurde etwa, dass ein befristeter Vertrag nur mit Zustimmung des Vermieters um einige Monate (maximal bis Jahresende) verlängert werden kann.

Objektiv betrachtet wird das aber wohl in vielen Fällen reichen, um Notsituationen zu entschärfen. Nämlich dann, wenn es noch keinen Nachmieter gibt und ein solcher derzeit auch schwer gefunden werden kann (oder erst in ein paar Monaten übersiedeln will). Wo schon ein Nachmieter darauf wartet, eine Wohnung beziehen zu können, wäre es mit einer einseitigen Verlängerungsmöglichkeit für Mieter erst recht wieder kompliziert geworden.

Möblierte Einheiten stehen leer

Man muss dabei nämlich auch eines berücksichtigen: Tourismus findet derzeit praktisch nicht statt, auch viele berufliche Long-stay-Aufenthalte in anderen Städten wurden gecancelt. Deshalb stehen viele temporäre Ausweichquartiere zur Verfügung. Nicht nur Airbnb-Hosts gingen (aus Mangel an Alternativen, natürlich) in den letzten Wochen dazu über, ihre leerstehenden möblierten Wohneinheiten günstiger für Heimquarantänen, Absonderungen, Pflegepersonal oder einfach nur an akut Wohnungssuchende als Übergangslösungen anzubieten, sondern etwa auch die Wiener Apartmentvermieter-Vereinigung. Dort sieht man auch Familien mit Kindern, in denen beide Elternteile im Homeoffice arbeiten müssen, als Zielgruppe.

Das Angebot einer japanischen Firma geht auch in diese Richtung: Mit möblierten Apartments für Paare, die vom engen Zusammenleben gestresst sind, will man mithelfen, "Corona-Scheidungen" zu verhindern. Ab 35 Euro am Tag ist man dabei. Oder eben: nicht mehr dabei. (Martin Putschögl, 17.4.2020)