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Die Corona-Krise setzte den Aktienmärkten, im Bild zwei Wall-Street-Händler, im ersten Quartal schwer zu.
Foto: Reuters

Schwere Bremsspuren hat die Corona-Krise auch an den Finanzmärkten hinterlassen, viele Anlageklassen kamen zuletzt unter die Räder. Diese Entwicklung hat auch bei den heimischen Pensionskassen im ersten Quartal für eine tiefrote Veranlagungsbilanz gesorgt: Ein 10,1-prozentiges Minus stand zu Buche, wie aus einer Aussendung des Fachverbands der heimischen Pensionskassen von Freitag hervorgeht. Ein schwerer Rückschlag, mit dem beinahe der Zuwachs des gesamten Vorjahres – im Jahr 2019 spielten die Kassen im Mittel eine Performance von 11,8 Prozent ein – wieder zunichtegemacht wurde.

Dieser unerfreulichen Wertentwicklung versucht der Fachverband dennoch auch positive Aspekte abzugewinnen: Die Performance der Pensionskassen sei klar besser als jene der Aktienmärkte gemessen an ihren jeweiligen Leitindizes. Zum Vergleich: Im Auftaktquartal verbuchte der heimische ATX ein Minus von 37 Prozent. Große europäische Indizes wie der deutsche Dax, der britische FTSE 100 oder der Euro Stoxx 50 verloren im gleichen Zeitraum jeweils etwas mehr als 25 Prozent.

Schwankungen ausgeglichen

Das ist für Berechtigte der Pensionskassen freilich nur ein schwacher Trost. Zumal das Vermögen der Pensionskassen ja deshalb auch auf andere Vermögensklassen wie Anleihen gestreut wird, um die hohen Schwankungen dadurch dämpfen zu können. Allerdings sind laut Fachverband dank der guten Performance im Jahr 2019 die als Schwankungsrückstellungen bezeichneten Reserven gut gefüllt. Damit könnte im Bedarfsfall zum Ende des Jahres ein schwächeres Veranlagungsergebnis etwas aufgebessert werden.

Zudem bemüht der Fachverband einen Blick in die Vergangenheit: Bereits ausgesprochen schwierige Jahre an den Finanzmärkten wie 2001 oder 2008 seien mittelfristig immer wieder ausgeglichen worden. Der langjährige Durchschnitt für das Veranlagungsergebnis der Pensionskassen lag Ende 2019 bei plus 5,4 Prozent pro Jahr.

"Die heimischen Pensionskassen sind stabil", betont Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensionskassen in der Aussendung: Ein Krisen-Szenario ähnlich den aktuellen Ereignissen der Corona-Krise sei bereits im Vorjahr bei einem Stresstest der Finanzmarktaufsicht FMA erfolgreich bestanden worden. (Alexander Hahn, 17.4.2020)