Der WWF und er VCÖ sprechen sich gegen eine neuerlicher Verschrottungsprämie von Pkw aus.

Foto: Rudolf Skarics

Kritik an der Forderung des Wiener Autohandels, eine Neuauflage der Schrottprämie aus der Finanzkrise 2009 – nun als "Ökoprämie" – für neue Autos einzuführen, kam heute von der Umweltorganisation WWF und vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ).

Die Regierung dürfe sich nicht von den Marketing-Gags des Autohandels blenden lassen, denn die Verschrottungsprämie wäre letztlich für Umwelt und Wirtschaft der falsche Weg, so der WWF-Klimasprecher Karl Schellmann.

Mobilitätswende und Klimaschutz

Anstatt kurzsichtiger Strohfeuer müssten die Mobilitätswende beschleunigt und Klimaschutz-Maßnahmen gesetzt werden, die Arbeitsplätze sichern und die Gesundheit schützen. "Neue Konjunkturpakete im Verkehr müssen daher vor allem den öffentlichen Verkehr stärken und die Rad-Infrastruktur ausbauen", sagte Schellmann am Montag in einer Pressemitteilung. Anstatt neue Subventionen für die großteils immer noch fossilen Autoflotten zu erfinden, müssten kontraproduktive Anreize abgebaut werden. Wenn der Staat investiert, dann in öffentliche und emissionsfreie Mobilität und nicht in ineffiziente fossile Fahrzeuge.

Die Fehler der Vergangenheit dürfen nicht wiederholt werden, stellte der VCÖ "zu der wieder aufgewärmten, alten Forderung" nach einer Verschrottungsprämie fest. Bei der vor zehn Jahren als "Ökoprämie" verkauften Maßnahme habe sich im Zuge des Dieselskandals herausgestellt, das etliche der als "öko" angepriesenen Pkw alles andere sauber gewesen seien. "Die Verschrottungsprämie wäre ein klimapolitischer Schildbürgerstreich", erklärte der VCÖ in einer Mitteilung. Die Regierung sei gefordert, Maßnahmen zu setzen, die Österreich zum europäischen Kompetenzzentrum für klimaverträgliche Mobilität machen. (APA, 20.04.2020)