Sikahirschgehege und Eventlocation – wie kann das zusammenpassen?

Foto: Zoo Linz

Das Linzer Hängebrückenprojekt hängt weiter in der Luft. Eigentlich wollten die gebürtigen Linzer Hannes Mario Dejaco und Christian Klement quer über die Donau die längste Hängebrücke der Welt bauen. Vom Freinberg zum Pöstlingberg soll sich der 110 Meter lange Drahtseilakt im sogenannten "Tibet-Style" spannen. Finanziell gestemmt werden soll das 4,5 Millionen Euro teure Brückenprojekt rein privat.

So weit, so harmonisch, doch auf der Pöstlingbergseite spießt es sich gewaltig. Startpunkt wäre dort nämlich der Zoo. Und dort ist man über das Projekt in luftigen Höhen wenig erfreut. Einerseits fürchtet man, dass sich die Parkplatzsituation empfindlich verschärft, andererseits sieht man die Ruhe der Sikahirsche in Gefahr. Denn just über deren Gatter soll die künftige Brücke verlaufen.

Achtsamkeit für Zootiere gefordert

"Der Hängebrücke vom Zoo ausgehend über die Donau kann unter den derzeit vorliegenden Bedingungen seitens des Entscheidungsgremiums nicht zugestimmt werden", stellt Zoo-Präsident Christopher Böck klar. Grundtenor sei, dass Natur und natürliche Zusammenhänge erlebt werden sollen und der Zoo nicht noch mehr als "Event" dargestellt werde. Böck: "Die Besucherkapazität an regenfreien Wochenenden ist – nicht nur beim Parkplatz – schon jetzt erreicht."

Für Anfang Juni ist nun ein Gesprächstermin zwischen den Betreibern und Vertretern der Stadt Linz, die die Brücke unbedingt will, angesetzt. Es bleibt abzuwarten, ob dabei ausreichend Spannung abgebaut werden kann – und die Brücke nicht zum Durchhänger wird. (Markus Rohrhofer, 21.4.2020)